Integrated Services Digital Network

ISDN-Telefon

Integrated Services Digital Network bzw. Integriertes Sprach- und Datennetz[1][2][3] (ISDN) ist ein internationaler Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz. Der deutschsprachige Begriff Integriertes Sprach- und Datennetz war der ursprüngliche Begriff; er stand gleichberechtigt (teilweise sogar bevorzugt) neben dem englischsprachigen Begriff, der auch im deutschen Sprachraum eingeführt wurde, um der Internationalität des Systems Rechnung zu tragen.[4][5] Der internationale Begriff lässt sich alternativ auch deutsch als dienstintegrierendes digitales Netz übersetzen.[6] Über dieses Netz werden verschiedene Dienste wie Fernschreiben (Telex), Teletex, Datex-L (leitungsvermittelte Datenübertragung), Datex-P (paketvermittelte Datenübertragung) und Telefonie übertragen und vermittelt.

Vor der Einführung von ISDN gab es für die genannten Dienste jeweils eigene Netze, zwischen denen es Übergänge (Gateways) gab, zum Beispiel zwischen Fernschreibnetz und Teletex oder vom Telefonnetz zu den Datex-Netzen. Da das Telefonnetz das bekannteste der genannten Netze war und auch heute der Dienst Telefonie der meistgenutzte ist, wird die Bezeichnung ISDN oft mit Telefon gleichgesetzt.

Durch Ablösung der analogen Vermittlungsstellen durch Digitaltechnik konnte die Leistungsfähigkeit der Teilnehmeranschlussleitung verdoppelt werden (gleichzeitig zwei Gespräche bzw. Verbindungen); dabei blieb die Bedienung der Endgeräte für den Benutzer weitgehend gleich. Die Datenfernübertragung (z. B. auch die Einwahl ins Internet) ist mit ISDN schneller und komfortabler als mit einem Telefonmodem.

Inzwischen gibt es weitere Techniken zum Telefonieren, etwa GSM, UMTS und LTE beim Mobilfunk, sowie IP-Telefonie (VoIP). Lange Zeit bildete ISDN die Basis für alle anderen Telefonnetze. Netztechnisch wurden alle Vermittlungsstellen in Deutschland auf ISDN umgestellt, wobei aber die Teilnehmeranschlüsse nicht digitalisiert werden mussten. Die Kanäle von analog aufgeschalteten Teilnehmern werden von den Vermittlungsstellen in ein digitales Signal gewandelt und weitervermittelt. Neue Anschlüsse werden in Deutschland aber meist per Next Generation Network (NGN) realisiert.

Seit Anfang der 2000er Jahre besaß jedes Mitgliedsland der Europäischen Union ISDN-Telekommunikationsstrukturen. In Deutschland war ISDN flächendeckend verfügbar.

  1. Arbeitskreis Technische Revision des Deutschen Instituts für Interne Revision: Revision der Instandhaltung von technischen Ausrüstungen in Gebäuden – Kommentierte Prüfungsfragen für die Revisionspraxis (= Deutsches Institut für Interne Revision [Hrsg.]: IIR Schriftenreihe. Band 27). Erich Schmidt Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-503-04044-7, Abkürzungsverzeichnis, S. 86 (Eingeschränkte Vorschau, hier: Abkürzungsverzeichnis in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Juni 2024]).
  2. Frank Schuhholz: Enabling Technologies für den Waren- und Informationsfluß in der Distributionslogistikkette am Beispiel eines Konsumgüterherstellers. diplom.de, 1999, ISBN 3-8324-1710-9, ISBN 978-3-8324-1710-9 (Online, Abkürzungsverzeichnis S. IV)
  3. Rudolf Lapierre, Gerd Steierwald: Verkehrsleittechnik für den Straßenverkehr: Band I Grundlagen und Technologien der Verkehrsleittechnik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 3-642-51087-6, ISBN 978-3-642-51087-8 (Online S. 25)
  4. ISDN-Anschluss (Memento vom 16. Dezember 2017 im Internet Archive) – Holger Pellmann, 2012 (anschluss-frei.de)
  5. ISDN – Glossar bei voip-information.de, abgerufen am 17. Dezember 2017
  6. Deutsche Bundespost (Hrsg.): Unterrichtsblätter der Deutschen Bundespost. Nr. 9, 1986, S. 371.

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