Integrierte Entwicklungsumgebung

Microsoft Visual Studio 2012, IDE für Windows
Turbo Pascal von Borland, eine IDE aus den 1980/90er Jahren mit zeichenorientierter Benutzerschnittstelle
CONZEPT 16, ein Datenbanksystem mit integrierter Entwicklungsumgebung
KDevelop, eine freie IDE für KDE
Dev-C++, eine freie IDE für Windows

Eine integrierte Entwicklungsumgebung (IDE, von englisch integrated development environment) ist eine Sammlung von Computerprogrammen, mit denen die Aufgaben der Softwareentwicklung möglichst ohne Medienbrüche bearbeitet werden können.

IDEs stellen hilfreiche Werkzeuge bereit, die Softwareentwicklern häufig wiederkehrende Aufgaben abnehmen, einen schnellen Zugriff auf einzelne Funktionen bieten, mit denen die Arbeits(zwischen)ergebnisse verwaltet und in spätere Bearbeitungsfunktionen direkt überführt werden können. Entwickler werden dadurch von formalen Arbeiten entlastet und können ihre eigentliche Aufgabe, das Entwickeln/Programmieren von Software, mit Systemunterstützung effizient ausführen.

IDEs gibt es für nahezu alle Programmiersprachen und Plattformen. Oft wird damit nur eine Programmiersprache unterstützt. Es gibt aber auch Anwendungen, die mehrere spezielle IDEs unter einer gemeinsamen Benutzeroberfläche zusammenfassen. Auch gibt es sie für Konzepte, die darauf zielen, mehr oder weniger „programmierfrei“ Anwendungssoftware per Konfiguration zu erstellen (z. B. Universal Application), und die somit nicht auf eine bestimmte Programmiersprache ausgerichtet sind; siehe Deklarative Programmierung.

Synonym verwendete Bezeichnungen sind unter anderem: Softwareentwicklungsumgebung (SEU)[1], Softwareproduktionsumgebung (SPU, englisch software production environment) und Softwareentwicklungsumgebung (englisch software engineering environment)[2], software engineering environment system (SEES), integrated design environment (für Teilaspekte). Auch bieten Entwicklungswerkzeuge, die als Software Development Kit (SDK), RAD-Tool (siehe Rapid Application Development),[3] Low Code Development[4] oder unter ähnlichen Bezeichnungen vertrieben werden, Funktionalitäten zur „Integrierten Softwareentwicklung“.

Abweichende Bedeutung: Der Ausdruck Entwicklungsumgebung wird als Abgrenzung zu anderen Systemumgebungen nicht zwangsläufig als Hardwareplattform verstanden, sondern in engerem Sinn als die zur Softwareentwicklung (integriert) benutzte Funktionalität, unabhängig von der technischen Systemarchitektur.

  1. Norbert Gronau, Wilhelm Hasselbring: M-WISE: Modellierung wissensintensiver Prozesse im Software Engineering. Hrsg.: Norbert Gronau, Wilhelm Hasselbring. Gito Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-936771-80-0, S. 32 (541 S., geomar.de [abgerufen am 23. April 2024]).
  2. Max Mühlhäuser, Alexander Schill: Software engineering für verteilte Anwendungen: Mechanismen und Werkzeuge (= Springer-Lehrbuch). Springer, Berlin / Heidelberg 1992, ISBN 978-3-540-55412-7, S. 206 (springer.com [abgerufen am 23. April 2024]).
  3. P Beynon-Davies, C Carne, H Mackay, D Tudhope: Rapid application development (RAD): an empirical review. In: European Journal of Information Systems. Band 8, Nr. 3, September 1999, ISSN 0960-085X, S. 211, doi:10.1057/palgrave.ejis.3000325 (tandfonline.com [abgerufen am 23. April 2024]).
  4. Alessio Bucaioni, Antonio Cicchetti, Federico Ciccozzi: Modelling in low-code development: a multi-vocal systematic review. In: Software and Systems Modeling (Hrsg.): Software and Systems Modeling. Band 21, Nr. 5, 1. Oktober 2022, ISSN 1619-1374, S. 1959, doi:10.1007/s10270-021-00964-0 (springer.com [PDF; abgerufen am 23. April 2024]).

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