Die 66. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (66. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) fanden vom 2. bis zum 12. September 2009 statt. 3859 Filme (darunter 2519 Spielfilme) aus 74 Ländern bewarben sich für eine Teilnahme an dem Festival, das zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt zählt. In der wichtigsten Sektion, dem Wettbewerb (Venezia 66), konkurrierten 25 Langfilme um den Goldenen Löwen, den Hauptpreis des Festivals. Diesen gewann der israelische Beitrag Lebanon von Samuel Maoz.[1]
Eröffnet wurde das Festival mit dem italienischen Wettbewerbsbeitrag Baarìa – La porta del vento, einem autobiografisch geprägten Epos von Giuseppe Tornatore, dem wiederum der außer Konkurrenz gezeigte spanische Horrorfilm [Rec] 2 von Jaume Balagueró und Paco Plaza folgte, der Fortsetzung von [●REC] (2007). Als Abschlussfilm wählte man den chinesischen Beitrag Chengdu, wo ai ni (Chengdu, I Love You) von Fruit Chan und Cui Jian, der ebenfalls außerhalb des Wettbewerbs gezeigt wurde. Die italienische Schauspielerin Maria Grazia Cucinotta moderierte die Eröffnungs- und Abschlusszeremonie.
Vor Beginn der Filmfestspiele wurde Kritik an der Auswahl Marco Müllers geäußert, dem künstlerischen Leiter des Filmfestivals von Venedig.[2] Nachdem der studierte Sinologe in den Vorjahren häufig asiatische Filmproduktionen eingeladen hatte, laufen bei der 66. Auflage mehrheitlich italienische Filme (24), gefolgt von US-amerikanischen Produktionen (17). Trotz der Kritik bezeichnete Müller das Programm als sein „Wunschfestival“.[3] Im Gegensatz zu den vorangegangenen Auflagen wurde es um eine Woche nach hinten verlegt. Dadurch wäre es im selben Zeitraum wie das für den nordamerikanischen Markt wichtige Toronto International Film Festival abgehalten worden. Die kanadischen Veranstalter verlegten daraufhin den Start ihres Festivals ebenfalls um eine Woche.[4]
Im Rahmen der Filmfestspiele wird regelmäßig ein Goldener Löwe für das Lebenswerk eines Filmschaffenden vergeben. Bereits Anfang Mai wurde der Gewinner mitgeteilt: die Regisseure des US-amerikanischen Trickfilmstudios Pixar Animation Studios um John Lasseter.[5] Damit wurde der Preis erstmals nicht nur an einen einzelnen Filmschaffenden vergeben. Lasseter nahm den Goldenen Löwen am 6. September in Anwesenheit von Brad Bird, Pete Docter, Andrew Stanton und Lee Unkrich entgegen.[6] Ebenfalls mit einem Sonderpreis, dem Jaeger-LeCoultre Glory to the Filmmaker Award, wurde der US-amerikanische Schauspieler und Filmemacher Sylvester Stallone geehrt.[7]