Iranische Musik umfasst die Kunstmusiktradition der Persischen Musik in Iran, deren Ursprünge bis weit in die vorislamische Zeit zurückreichen.[1] Sie wurde in der späten Sassanidenzeit unter Chosrau II. das erste Mal in der iranischen Geschichte kodifiziert und nahm nach der arabischen Eroberung des iranischen Hochlandes im 7. Jahrhundert n. Chr. unter der Herrschaft der Abbasiden einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Musik im islamischen Reich. Anfang des 16. Jahrhunderts geriet die iranische Musikkultur durch die Machtübernahme der Safawiden, die den schiitischen Islam zur Staatsreligion erhoben, in eine Phase des Stillstands und der Isolation, vor allem gegenüber der damals in der Region dominierenden Kultur des Osmanischen Reichs. Im 18. Jahrhundert verfiel die ältere klassische Musik. Ihre heutige Form, zu der die Festschreibung der zwölf Dastgahs (Modi) in Form des Radifs gehört, stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Die iranischen Volksmusiktraditionen der unterschiedlichen ethnischen Gruppen, deren Siedlungsgebiete sich über die Landesgrenzen hinaus erstrecken, stehen mit denjenigen der Nachbarländer in Verbindung. Zu den zahlreichen Regionalstilen gehören die kurdische Musik im Norden, die Musik von Belutschistan im Süden und die afrikanisch beeinflusste Musik am Persischen Golf.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde – zunächst mit Militärkapellen – europäische Musik, westliche Harmonik und Notation eingeführt. Westliche klassische und populäre Musik war im 20. Jahrhundert sehr beliebt, bis sie durch die Islamische Revolution 1979 zunächst vollständig verboten wurde. Nach der allmählichen Lockerung des Verbots ist heute in Iran eine lebendige Pop- und Rockmusikszene vertreten.