Italien (italienisch Italia [ ], amtlich Italienische Republik, italienisch Repubblica Italiana [ ]) ist ein Staat in Südeuropa. Die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist Rom und das Wirtschafts- und Finanzzentrum ist Mailand.
Das italienische Staatsgebiet liegt zum größten Teil auf der auf drei Seiten vom Mittelmeer umgebenen Apenninhalbinsel, der anschließenden Norditalienischen Tiefebene sowie im südlichen Alpenbogen. Dazu kommen die großen Inseln Sizilien und Sardinien sowie mehrere kleinere Inselgruppen. Landgrenzen bestehen zu Frankreich, der Schweiz, Österreich und Slowenien sowie zu den Kleinstaaten Vatikanstadt und San Marino, die vollständig vom italienischen Staatsgebiet umschlossen sind.
In Italien wurden viele bedeutende Beiträge zum kulturellen und historischen Erbe Europas und der Welt geleistet. Das Gebiet des heutigen Italien war in der Antike die Kernregion des Römischen Reiches. Die Stadt Rom ist zudem seit der Spätantike bis heute eines der wichtigsten Zentren der Christenheit. Die Toskana und die rivalisierenden italienischen Stadtstaaten bildeten das Kernland der Renaissance. Auch in den Epochen des Barock und des Klassizismus war Italien ein kulturelles Zentrum. Italien ist heute das Land mit den meisten Welterbestätten der UNESCO (58)[5] und mit rund 65 Millionen Touristen jährlich eines der meistbesuchten Länder der Welt.[6]
Mit dem Risorgimento entstand im 19. Jahrhundert der moderne italienische Nationalstaat: Von 1861 bis 1946 bestand unter dem Haus Savoyen das Königreich Italien, das rapide industrialisiert wurde, zu einer europäischen Großmacht aufstieg und ab den 1880er Jahren ein Kolonialreich in Nord- und Ostafrika errichtete. Die kostspielige und verlustreiche Teilnahme am Ersten Weltkrieg von 1915 bis 1918 führte zwar zur Vergrößerung des Staatsgebietes, aber auch zu schweren sozialen Unruhen und ebnete den italienischen Faschisten den Weg zur Macht. Das faschistische Regime herrschte von 1922 bis 1943/45 über Italien und führte das Land 1940 auf der Seite der Achsenmächte in den Zweiten Weltkrieg, welcher 1945 in einer Niederlage endete und zum Verlust der Kolonien sowie geringfügigen Gebietsabtretungen führte. Im Juni 1946 wurde die Monarchie durch eine Volksabstimmung abgeschafft und die heutige Republik ausgerufen.
Italien zählt laut Index der menschlichen Entwicklung als Industriestaat zu den höchstentwickelten Ländern der Erde.[7] Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist Italien die drittgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union und die achtgrößte der Welt.[8] Das Land genießt einen hohen Lebensstandard sowie Bildungsgrad und besitzt eine der höchsten Lebenserwartungen.[9] Die italienischen Streitkräfte gehören zu den schlagkräftigsten der Welt und werden innerhalb der NATO als die viertstärksten eingestuft.[10][11]
Italien ist Mitinitiator der Europäischen Integration und Gründungsmitglied der Europäischen Union, des Europarates, der NATO und der Lateinischen Union. Das Land ist Mitglied der G7, der G20, der Vereinten Nationen (UNO), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Welthandelsorganisation (WTO).