Die akademische Disziplin und das Fach Japanologie (in ihrer sprachwissenschaftlich-philologischen Ausrichtung auch „Japanistik“; im umfassendsten Sinne früher auch Japankunde, heute Japanstudien von engl. Japanese Studies) beschäftigen sich mit der Erforschung und Lehre der Sprache und Kultur Japans in der geschichtlichen Entwicklung. Ziel der von verschiedenen methodisch-theoretisch fundierten Disziplinen, vor allem der Geistes- und Sozialwissenschaften, getragenen Forschungsdisziplin Japanologie und des auf ihr basierenden Lehrfachs, ist ein differenziertes und zugleich ganzheitliches Verständnis der japanischen Sprache und Kultur.
Seit der Öffnung des Landes für den Westen im Jahr 1854, insbesondere nach dem Russisch-Japanischen Krieg (1904/05) und vor allem nach 1945 ist Japan immer stärker ins Blickfeld Europas, Amerikas und schließlich der gesamten Welt gerückt. Unter „Japanologie“ bzw. „Japanistik“ oder „Japanstudien“ wird von Fall zu Fall sehr Verschiedenes verstanden. Schwerpunkte können zum Beispiel vormoderne Kultur und Geschichte, moderne Kultur und Geschichte oder Politik und Wirtschaft sein. Da Japan überwiegend durch seine sprachlichen Zeugnisse erforscht wird, spielt die praktische Ausbildung in der modernen Sprache des Alltags und der Medien eine wichtige Rolle. An manchen Instituten findet sich darüber hinaus noch eine klassische sprachwissenschaftlich-philologische Sprachausbildung einschließlich der vormodernen Sprachstufen und diverser Sprach- und Schriftstile seit dem 8. Jahrhundert einschließlich des ostasiatischen „Lateins“, der klassischen chinesischen Schriftsprache.