Johannes Fried (* 23. Mai 1942 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker, der die Geschichte des frühen und hohen Mittelalters erforscht.
Fried bekleidete Lehrstühle für Mittelalterliche Geschichte an den Universitäten Köln (1980–1982) und Frankfurt am Main (1983–2009). Er zählt zu den international renommiertesten Mediävisten im ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. In seinen Forschungen hat Fried die Erkenntnisse der Hirnforschung für die Geschichtswissenschaft herangezogen und sie für eine Neuinterpretation des Gangs nach Canossa und seine Biographie Karls des Großen genutzt. Mit dieser historischen Memorik und seinen Forschungen unter anderem zur oberitalienischen Rechts- und Gelehrtentradition erwarb er sich in den letzten Jahrzehnten größere Verdienste um die methodische Durchdringung und Neuausrichtung der Mittelalterforschung.
Mit seinen Darstellungen – Zu Gast im Mittelalter (2007), Das Mittelalter. Geschichte und Kultur (2008), Die Welt des Mittelalters. Erinnerungsorte eines Jahrtausends (2011) und Karl der Große. Gewalt und Glaube. Eine Biographie (2013) – gelang es Fried, ein breiteres Publikum für mediävistische Sachverhalte zu gewinnen. In dem Buch Kein Tod auf Golgatha (2019) vertritt Fried gegen die Historische Jesusforschung eine Variante der Scheintodhypothesen zu Jesus von Nazaret.