Kabinett Cort van der Linden

Ministerpräsident Pieter Cort van der Linden.

Das liberale außerparlamentarische[1] Kabinett Cort van der Linden wurde am 29. August 1913 von Ministerpräsident Pieter Cort van der Linden gebildet und trat damit die Nachfolge des Kabinetts Heemskerk an.[2] Das Kabinett führte die Niederlande durch den Ersten Weltkrieg (1914–1918) und bewirkte die wichtige Verfassungsrevision von 1917.[3] Damit endeten der Wahlrechts- und der Schulstreit. Das Mehrheitssystem (Bezirkssystem) wurde durch das Verhältniswahlrecht ersetzt.[4]

Der drohende Ausbruch des Ersten Weltkriegs machte am 1. August 1914 die Mobilmachung des Heeres erforderlich. Das Kabinett traf Maßnahmen, um das Wirtschaftsleben so gut wie möglich am Laufen zu halten und führte den Vertrieb von Produkten aller Art weiter ein. Die Blockade der Alliierten und die Seekriegsführung führten zu zunehmenden Problemen bei der Wareneinfuhr und damit bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Treibstoff. Das Kabinett bestand aus neun liberalen und freiheitlich-demokratischen Ministern. Die meisten von ihnen waren keine prominenten Politiker. Premierminister Cort van der Linden gehörte keiner politischen Partei an. Um zu betonen, dass es keine Verbindung zu Fraktionen gebe, erklärte Cort van der Linden, sein Kabinett wolle nach dem „Volkswillen“ regieren. Das Kabinett trat am 29. August 1913 sein Amt an und trat am 4. Juli 1918 zurück. Am 9. September 1918 trat das nachfolgende erste Kabinett Ruijs de Beerenbrouck sein Amt an.[5]

  1. Soorten kabinetten: Extraparlementair kabinet. parlement.com; (niederländisch).
  2. Kabinet-Heemskerk (1908–1913). parlement.com; (niederländisch).
  3. Grondwetsherzieningen 1815–heden: De herziening van 1917. parlement.com; (niederländisch).
  4. Evenredige vertegenwoordiging. parlement.com; (niederländisch).
  5. Kabinet-Ruijs de Beerenbrouck I (1918–1922). parlement.com; (niederländisch).

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