Historisch gesehen war Kasan die Hauptstadt des Khanats von Kasan und wurde im 16. Jahrhundert von Iwan dem Schrecklichen erobert, woraufhin die Stadt Teil des russischen Zarenreichs wurde. Während des Pugatschow-Aufstands (1773–1775) erobert und weitgehend zerstört, wurde Kasan später während der Herrschaft von Katharina der Großen wiederaufgebaut. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Kasan zu einem wichtigen industriellen, kulturellen und religiösen Zentrum Russlands, insbesondere für den Islam. Nachdem Sowjetrussland 1920 Teil der Sowjetunion geworden war, wurde Kasan zur Hauptstadt der Tatarischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (Tatarische ASSR). Nach der Auflösung der Sowjetunion blieb Kasan die Hauptstadt der Republik Tatarstan.
Kasan ist bekannt für seine lebendige Mischung aus tatarischer und russischer Kultur und ein beliebtes Touristenziel. So besuchten im Jahr 2023 4 Millionen Touristen die Stadt. Der Kasaner Kreml wurde im Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und die 2005 errichtete Kul-Scharif-Moschee gilt als die zweitgrößte Moschee Europas. Im April 2009 verlieh das russische Patentamt Kasan das Recht, sich als „Dritte Hauptstadt Russlands“ zu bezeichnen, was die Bedeutung der Stadt hinter den internationalen Aushängeschildern Moskau und St. Petersburg verdeutlicht. Kasan war Gastgeber der Sommeruniversiade 2013 und einer der Austragungsorte der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2018.
↑Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)