Katar

Satellitenaufnahme von Katar, 2013
Wüstenlandschaft in Katar

Katar (arabisch قطر Qatar, DMG Qaṭar [kɑːtɑːr, kəˈtɑːr] [ˈqɑtˤɑr], im lokalen Dialekt (Golf-Arabisch) Qiṭar [ˈɡɪtˤɑr], im Arabischen auf der ersten Silbe betont, amtlich Staat Katar) ist ein Emirat in Vorderasien und liegt an der Ostküste der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf.

Das Land besteht zum Großteil aus einer Halbinsel, die im Süden an Saudi-Arabien grenzt. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Königreich Bahrain. Das Staatsgebiet schließt auch einige Inseln ein. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 Kilometer, von Westen nach Osten 80 Kilometer aus. Das ganze Staatsgebiet ist eine Wüste ohne ganzjährige Gewässer und fast ohne Vegetation. Rund 80 % der Bevölkerung Katars leben in der Hauptstadt Doha und den umliegenden Vororten.[5]

Katar hat den zweithöchsten Anteil von Einwanderern weltweit. Von den rund drei Millionen Einwohnern sind daher nur rund zehn Prozent Staatsangehörige Katars. Die große Mehrheit der Bevölkerung sind Arbeitsmigranten ohne permanente Aufenthaltserlaubnis. Katar hat somit die weltweit höchste Quote an Arbeitsmigranten. Aufgrund der mehrheitlich süd- und südostasiatischen Herkunft dieser Arbeiter machen allein Südasiaten über die Hälfte aller Einwohner Katars aus. Da die Arbeiter größtenteils männlich sind, besitzt Katar zudem den weltweit höchsten Anteil von Männern an der Landesbevölkerung.

Katar erlangte im Jahre 1971 seine vollständige Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Seitdem ist die Staatsform die absolute Monarchie, die Staatsreligion ist der Islam und die Scharia gilt als eine Hauptquelle der Gesetzgebung.[6] Die Menschenrechtslage im Land gilt als kritisch, besonders die Niedriglohnmigranten werden häufig menschenunwürdig behandelt und befinden sich teilweise in moderner Sklaverei.

Die katarische Regierung wird in den letzten Jahrzehnten außerdem wegen ihrer Unterstützung der Muslimbrüder und anderer radikalislamischer Gruppen sowie Terrororganisationen wie der Hamas kritisiert. Dies führte zur Katar-Krise 2017 bis 2021, während der Katar von einigen Ländern der arabischen Welt boykottiert wurde.[7]

  1. Qatar In Figures 2015. (PDF) Ministry of Development Planning and Statistics, abgerufen am 9. Januar 2017 (englisch).
  2. a b Monthly Figures on Total Population. Planning and Statistics Authority Qatar, abgerufen am 9. Januar 2022 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database October 2024. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2024, abgerufen am 25. November 2024 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2023/2024. United Nations Development Programme, New York 2024, ISBN 978-92-1358870-3, S. 274 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. Oxford Business Group: The Report: Qatar 2016. Oxford Business Group, 2016, ISBN 978-1-910068-63-2 (google.de [abgerufen am 18. Mai 2023]).
  6. Qatar’s Constitution – Legal Information. Abgerufen am 16. März 2022 (englisch).
  7. Saudi-Arabien beendet offenbar Blockade von Katar. In: tagesschau.de. Abgerufen am 4. Dezember 2021.

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