Kennlinie

Eine Kennlinie ist die graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen zwei physikalischen Größen, der für ein Bauelement, eine Baugruppe oder ein Gerät kennzeichnend ist. Der Zusammenhang wird als Linie in einem ebenen Koordinatensystem angegeben. Die Kennlinie dient zur Veranschaulichung des Zusammenhangs, aber auch zu dessen quantitativer Wiedergabe, wenn eine algebraische Funktion des Zusammenhangs nicht bekannt ist. Während eine Kennlinie direkt aus Messwerten gewonnen werden kann, kann eine theoretisch nicht untermauerte, gleichwohl näherungsweise richtige Funktion z. B. aus Messwerten durch Interpolation und Regression ermittelt werden.

Soll eine weitere Eingangsgröße (Parameter) beachtet werden, so zeichnet man mehrere Kennlinien zu einzelnen Werten des Parameters

  • in einem Kennlinienfeld oder kurz Kennfeld mit gemeinsamem Koordinatensystem oder
  • in einer Parallelprojektion, in welcher der Parameter wie eine Variable eine eigene Achse erhält.
Kennlinien von Spannungsquellen zeigen deren Klemmenspannung in Abhängigkeit von der Stromentnahme:
waagerecht: ideal;   geneigt: real linear;
gekrümmt: real nichtlinear, hier: Solarzelle. Die drei Geraden bilden ein Kennlinien­feld mit dem Quellwiderstand als Parameter.
Kennlinien einer Halbleiterdiode bei verschiedenen Temperaturen. Spannungsabfall als Funktion des Vorwärtsstroms
Kennlinie eines Feldeffekttransistors, die im oberen Teilbereich als so weit linear angesehen werden kann, dass dort eine Übertragung mit geringer Verzerrung möglich ist. Im unteren Teilbereich müsste die Ampli­tu­de des Wechselanteils von für eine Kleinsignal-Näherung wesentlich kleiner sein als gezeichnet.

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