Klausel (Rhetorik)

In der antiken und besonders römischen Rhetorik bezeichnet eine Klausel (Latein clausula) eine metrische Schlusswendung am Ende eines Satzes oder einer Phrase. Es gab eine Vielzahl an populären Klauseln; eine der beliebtesten war der Kretikus + Trochäus (—◡— | —×), wie man ihn zum Beispiel in vīta trānscurrit oder illa tempestās oder auch leicht verändert bei Cicero als esse videātur (—◡◡◡◡— | —×) findet.

Unterschiedliche Autoren bevorzugten unterschiedliche Klauseln. Zum Beispiel machen der Kretikus + Trochäus und seine Varianten bis zu 35 % aller Klauseln in Senecas Briefen aus, aber nur 11 % aller Klauseln bei Titus Livius. Hingegen macht ein doppelter Spondäus wie in accēpērunt (— — | — —) 36 % aller Klauseln von Livius, aber nur 11 % in Senecas Briefen aus.[1]

  1. Keeline & Kirby (2019), S. 170.

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