Die Kleinkunst ist ein Genre der darstellenden Künste, insbesondere des Theaters und der Musik, das seinen Namen aufgrund seines begrenzten personellen, räumlichen und materiellen Aufwands erhalten hat. Ursprünglich wurde mit Kleinkunst ein kleines künstlerisches Werk sowie um 1860 das Kunsthandwerk als solches bezeichnet, heute steht der Begriff seit den 1920er Jahren für häufig auch kabarettistische Bühnendarstellungen und andere Darbietungen im kleineren Rahmen.[1][2]
Zur Kleinkunst zählen Kabarett, auch „zehnte Muse“ genannt, Comedy, Chanson, Puppenspiel, Pantomime, Poetry-Slam, Stegreifkomödie, Improvisationstheater, Rezitation (Lesung), Erzählkunst, Jonglage, Zauberei, Showhypnose, Figurentheater, Schwarzes Theater, Straßentheater, Marionettentheater usw., soweit diese als Solo oder in Kleinbesetzung ohne oder mit geringem bühnentechnischen Aufwand an wechselnden Spielorten aufgeführt werden können. Diese bieten meist eine intime Atmosphäre mit großer Nähe zwischen Künstlern und Publikum.
Historisch hat sich die Kleinkunst aus den Darbietungen in Music Halls oder Singspielhallen seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt, die oft ein Varietéprogramm mit Volkssängern und Artisten anboten. Eine spezifische Art Kleinkunst war das American Vaudeville zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aus dem sich die Stummfilmkomödie entwickelt hat.