Eine Klimazone (auch Klimagürtel) ist im engen Sinne ein (gedanklich konstruierter), sich parallel zu den Breitenkreisen in Ost-West-Richtung um die ganze Erde erstreckender (geozonaler) Bereich der Biosphäre, der durch mehrere bestimmte Klimatypen gekennzeichnet ist, die nur innerhalb dieser Zone vorkommen. Die Abgrenzung zu anderen Klimazonen erfolgt ausschließlich über gleichartige geophysikalische Bedingungen (Globalstrahlung, Lufttemperatur oder Wind- und Luftdruckgürtel), die eine direkte Folge der zonentypisch wechselnden Sonnenstände im Tages- und Jahresverlauf sind.
Allein aus der Zuordnung eines geographischen Raumes zu einer (globalen) Klimazone lässt sich kein vollständiges Klima ableiten. Dies leistet erst die Untergliederung einer Zone durch sekundäre Klimaelemente und -faktoren wie Niederschlag oder Luftfeuchtigkeit. Dabei ergeben sich (in der Regel) für jede Zone mehrere Regionen gleichartiger Makroklimate, die sich zwischen der gedachten Nord- und Südgrenze einer Zone auf verschiedenen Kontinenten mehrfach wiederfinden und als Klimatypen bezeichnet werden. Allgemeine Bezeichnungen wie „tropisches-" oder "gemäßigtes Klima“ usw. sind daher immer unvollständig und müssten korrekterweise mindestens einen Hinweis auf die Niederschlagsverhältnisse enthalten (etwa „immerfeuchtes Tropenklima“ oder „trocken-kontinentales Klima der gemäßigten Zonen“).[A 1]
Im weiteren Sinne wird der Klimazonenbegriff häufig auch als Synonym für die einzelnen Klimaregionen einer Zone verwendet (beispielsweise: USDA-Klimazonen oder Höhenzone im Gebirge) und verliert dadurch seinen eindeutig geozonalen Bezug. Diese unscharfe Verwendung des Zonenbegriffes auf Teilräume ist in Biogeographie, Geobotanik und Ökologie üblich (siehe etwa Ökozone oder Vegetationszone) und führt außerhalb der Wissenschaften häufig zu Missverständnissen.[A 2]
Grundsätzlich werden zwei geozonale Klimazonenmodelle unterschieden: Die primären Beleuchtungsklimazonen – die nach der Sonneneinstrahlung und dem Strahlungshaushalt der Erde festgelegt werden – und die sekundären Thermischen Klimazonen (in Schulbüchern auch Temperaturzonen genannt)[A 3] – die insbesondere durch Lufttemperaturen (bestimmte Mittelwerte), Frost und Temperaturverläufe der Jahres- oder Tageszeitenklimata; nachrangig etwa durch die thermische Vegetationsperiode oder typische Luftdruck- und Windsysteme sowie Bewölkungsgrade – gebildet werden.
Die Grundlage für die Tatsache, dass die durchschnittliche Wärmemenge auf der Erdoberfläche von den Polen in Richtung Äquator zunimmt, liegt an der Kugelgestalt der Erde, die je nach Breitenkreis unterschiedliche Einfallswinkel der Sonnenstrahlen bedingt (am Nord- und Südpol ganzjährig sehr tief, am Äquator ganzjährig sehr hoch). Damit nimmt die Strahlungsenergie (geomathematisch berechenbar) Richtung Äquator entsprechend zu.[1] Dies ist die primäre Ursache für die Entstehung der unterschiedlichen Klimate auf dem Planeten.
Klimazonen sind die Grundlage der meisten geografischen Klimamodelle, mit deren Hilfe eine erste Gliederung der Erde nach den thermischen Verhältnissen vorgenommen wird.[2][3]
Das Klima der Erde unterliegt einem steten Wandel, der sich in der Regel in sehr langen Zeiträumen von mehrere tausend bis Millionen von Jahren vollzieht. Die derzeit stattfindende, vom Menschen verursachte Klimaerwärmung wird zu einer ungewöhnlich schnellen Verschiebung der Klimazonen innerhalb weniger Jahrhunderte – und damit auch aller anderen Geozonen – führen. Obgleich die Übergänge fließend sind und der globale Maßstab enorm groß ist, wird es bei allen Szenarien des IPCC – insbesondere in den Mittelbreiten – zu Verschiebungen kommen, die zu einer Anpassung der Modelle zwingt: Beim bestdenkbaren Szenario etwa ab 2040 und bei Worst-Case ab 2020.[4]
Referenzfehler: <ref>
-Tags existieren für die Gruppe A, jedoch wurde kein dazugehöriges <references group="A" />
-Tag gefunden.