Klosterschule (Bulgarien)

Die Kloster- oder Zellenschulen[1] in Bulgarien (bulgarisch Килийно училище; Transkription: Kilijno utschilischte) waren eine Art Grundschule in den bulgarischen Gebieten während der 500-jährigen Zeit der osmanischen Herrschaft über die Balkanprovinzen. Die Klosterschulen erhielten über 500 Jahre hinweg die bulgarische Sprache und den christlichen Glauben der Bulgaren. Bis zur Gründung von staatlichen Schulen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Klosterschulen die einzigen Schulen für Bulgaren. Diese Schulen waren ein wichtiger Aspekt bei der nationalen Wiedergeburt Bulgariens.

Die Schulbildung war den Bulgaren zwar nicht verwehrt, es gab aber keine staatlichen Institutionen, die Lehrer und Literaten hervorbringen konnten, deshalb mussten sich die Bulgaren mit primitiven Klosterschulen zufriedengeben, ein Ergebnis der eigenen Organisation und ein Mittel zur Selbstbildung.[2]

  1. Härtel/Schönfeld: Bulgarien: vom Mittelalter bis zur Gegenwart, S. 97; # Hans-Dieter Döpmann: Kirche in Bulgarien von den Anfängen bis zur Gegenwart, München, Biblion Verlag, 2006, ISBN 3-932331-90-7, S. 43
  2. Vera P. Mutafchieva: Bulgarien. Ein Abriss. ISBN 954-426-195-8, Verlagshaus Anubis, Sofia, 1999

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