Unter der Kohlenstoffblase (auch „CO2-Blase“ oder „Carbon Bubble“) versteht man eine angenommene Überbewertung von Unternehmen im Bereich der fossilen Brennstoffe, die sich aus der Unvereinbarkeit des auf dem Kopenhagener Klimagipfel vereinbarten 2-°C-Klimazieles sowie der Ausbeutung und Nutzung weiter Teile der momentan bekannten Lagerstätten an fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Kohle und Erdgas ergeben soll. Vertreter dieser Theorie sprechen von einer Spekulationsblase.
Da bei einer globalen Erwärmung von ungefähr zwei Grad Celsius das Erreichen von unumkehrbaren Kipppunkten droht, gilt dieser Wert in weiten Teilen der Wissenschaft und internationalen Staatengemeinschaft als nicht verhandelbar. Bei einem weiterhin ungebremsten globalen Treibhausgas-Ausstoß könnte bis Ende der 2020er Jahre ausreichend fossiles CO2 in die Atmosphäre eingebracht worden sein, um diesen Wert zu überschreiten: Um eine Erwärmung um mehr als 2 °C noch zu verhindern, müssten also weite Teile der momentan bekannten Reserven fossiler Energieträger ungenutzt bleiben; dabei droht eine deutliche Wertminderung für zahlreiche Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft, die die Förderrechte an einem Großteil dieser Reserven bereits erworben und in ihren Bilanzen als Vermögenswert eingestellt haben.[1] Der Wert dieser fossilen Energiereserven wird mit Verweis auf das Carbon Tracker & Grantham Institute auf 27 Billionen US-Dollar geschätzt.[2] Die Hypothese einer Kohlenstoffblase geht davon aus, dass der Wert dieser Unternehmen gegenwärtig unter der zweifelhaften Annahme bewertet wurde, dass die unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen wirtschaftlich förderwürdigen fossilen Brennstoffreserven auch zukünftig gefördert und verkauft werden können.