Kongruenz (Grammatik)

In der Sprachwissenschaft bedeutet Kongruenz (lateinisch congruentia ‚Übereinstimmung‘) die regelhafte Übereinstimmung von Wörtern und Satzgliedern im Satz miteinander hinsichtlich der grammatischen Merkmale. Die Kongruenz wird mit der Flexion (Beugung) von Wörtern durch aufeinander abgestimmte Formen erreicht. Sie ist ein formales Mittel, mit dem syntaktische Beziehungen zusammengehörender Teile in Satzkonstruktionen gekennzeichnet werden.

Häufig erfassen Kongruenzbeziehungen mehrere Merkmale gleichzeitig. So stimmen in einem deutschen Satz Subjekt und Verb in den Merkmalen Person und Numerus überein. Beispiel: In dem Satz „Die Kinder im Saal lachten“ kongruieren Subjekt und Verb in der Ausprägung „3. Person“ des Merkmals „Person“ und der Ausprägung „Plural“ des Merkmals „Numerus“. Weiter stimmen in der deutschen Nominalphrase Artikel, Adjektiv und Substantiv in der Ausprägung der Merkmale Kasus, Numerus und Genus überein (sofern Formen dafür vorhanden sind). Beispielsweise erscheinen bei dem Ausdruck „einem älteren Manne“ die Wörter in den Merkmals-Ausprägungen Dativ, Singular und Maskulinum.

Da Kongruenz als Übereinstimmung grammatischer Merkmale definiert ist, geht es nicht um eine lautliche Übereinstimmung der Beugungsformen, auch wenn diese in manchen Fällen zusätzlich vorliegen kann. So zeigen die beiden Endungen in „lange Sätze“ Kongruenz an, die Endungen in „lange Bretter“, „lange E-Mails“ aber ebenso.


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