Kralle

Fossile Kralle von Europasaurus holgeri, dem kleinsten bekannten sauropoden Dinosaurier
Die riesigen Krallen von Therizinosaurus

Die Kralle (lateinisch Unguis, seltener: Unguicula) ist eine feste, meist gekrümmte Struktur an den Endgliedern der Extremitäten vieler Tiere, die ihnen als Waffe und zum Greifen dient. Die Kralle gehört zu den Hautanhangsgebilden. Homologe Organe sind bei Menschen und Menschenaffen die Nägel sowie bei Huftieren die Hufe und Klauen.

Bei vielen Wirbeltieren (Reptilien, Vögel, Säugetiere und einige Amphibien) ist die Kralle eine aus Horn gewachsene Hautbildung der Zehen und Finger (Vorderzehen). Charakteristische Grundkomponente der Krallen der Wirbeltiere ist das Strukturprotein Keratin, gebildet von Keratinozyten. Die knöcherne Grundlage der Kralle ist das distale Finger- oder Zehenglied (Phalanx distalis), auch als Krallenbein (Os unguiculare) bezeichnet.

Die Krallen an den Tarsen der Gliederfüßer sind Bildungen des Exoskeletts. Ihre Hauptkomponente ist Sklerotin mit einem geringeren Anteil an Chitin.[1] Es sind analoge Organe zu den Krallen der Wirbeltiere.

  1. H. Börner: Arthropoden. In: Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin/ Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-49067-8, Kapitel 10, S. 173–290.

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