Krankheitskonzept

Als Krankheitskonzepte werden durchdachte, systematisch formulierte und begründete Theorien von den Krankheitserscheinungen (vgl. Krankheit), ihrer Verursachung (Ätiologie) und ihrer Regelmäßigkeit bezeichnet.[1] Der Begriff ist nicht klar abgegrenzt von den Begriffen Krankheitsvorstellung und Krankheitsmodell. Einige Autoren verwenden den Begriff (subjektives) Krankheitskonzept, um damit besonders die Sicht von Patienten darzustellen.[2]

In der modernen Medizin stehen Krankheitskonzepte, die sich hauptsächlich an somatischen Faktoren orientieren, neben solchen, die psychologische oder soziale Faktoren hervorheben. Andere Konzepte versuchen diese Orientierungen zu integrieren (beispielsweise in psychosomatischen oder bio-psychosozialen Krankheitsmodellen). Die Ethnomedizin bzw. Medizinethnologie beschäftigt sich mit Krankheitskonzepten in anderen Kulturen.

  1. Karl Eduard Rothschuh in: Konzepte der Medizin in Vergangenheit und Gegenwart. Stuttgart 1978, zit. nach Eduard Seidler: Wörterbuch medizinischer Grundbegriffe. Freiburg 1979, S. 173.
  2. Josef Bäuml: Psychoedukation bei schizophrenen Erkrankungen. Schattauer Verlag, 2008, ISBN 978-3-7945-2481-5, S. 277. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)

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