Kreolsprache

Eine Kreolsprache, kurz Kreol (Neutrum, unüblicher Plural: Kreols) oder auch Kreolisch (ohne Plural) genannt, ist eine Sprache, die in der Situation des Sprachkontakts aus mehreren Sprachen entstanden ist, wobei oft ein Großteil des Wortschatzes der neuen Sprache auf eine der beteiligten Kontaktsprachen zurückgeht. Nach dem Prozess der Kreolisierung unterscheidet sich die Kreolsprache von den beteiligten Ausgangssprachen deutlich in der Grammatik, oft auch im Lautsystem. In manchen Fällen entwickelt sich durch einen Prozess des Sprachausbaus eine Kreolsprache zu einer Standardsprache. Viele Kreolsprachen sind im Kontext der europäischen Kolonialisierung im 17. und 18. Jahrhundert und dem damit einhergehenden Sklavenhandel entstanden.[1]

Die Kreolsprache mit den meisten Sprechern ist das Haitianisch-Kreolisch, es wird von mehr als zehn Millionen Menschen gesprochen.

  1. Tore Janson: Eine kurze Geschichte der Sprachen. Spektrum Akademischer Verlag, 2003, ISBN 3-8274-1469-5, S. 189–199.

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