Der Krieg in Afghanistan umfasst eine Reihe von zusammenhängenden bewaffneten Konflikten, die seit 1978 in Afghanistan andauern. Im April 1978 kam es zu einem Staatsstreich durch afghanische Kommunisten, der einen Aufstand weiter Teile der Bevölkerung nach sich zog. Im Dezember 1979 intervenierte die Sowjetunion militärisch in dem Konflikt und setzte eine neue kommunistische Regierung ein. Mit der sowjetischen Invasion begann ein zehn Jahre andauernder Krieg zwischen sowjetisch gestützter Regierung und von den USA unterstützten Widerstandsgruppen der Mudschahedin, der weite Teile des Landes verwüstete. Nach dem sowjetischen Abzug im Februar 1989 setzte sich der Krieg als innerafghanischer Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den verschiedenen Widerstandsgruppen fort. Im April 1992 wurde in den Peschawar-Abkommen zwischen Teilen der Regierung und den meisten wichtigen Mudschaheddin-Gruppen die Bildung einer Übergangsregierung und die Ausrufung eines neuen Staates beschlossen. Es kam aber weiter zu Kämpfen zwischen den verschiedenen Gruppen. 1994 formierten sich im Süden die von Pakistan unterstützten Taliban, die bis Ende 1996 die Kontrolle über die wichtigsten Regionen und Städte des Landes übernahmen. Im Oktober 2001 wurden die Taliban durch eine von den USA geführte NATO-Intervention zugunsten der verbliebenen bewaffneten Opposition gestürzt. Die Führungsebene der Taliban konnte sich durch Rückzug nach Pakistan retten. Sie führte in der Folge Angriffe gegen die afghanische Regierung an und konnte nach dem Abzug der NATO-Truppen im August 2021 selbst wieder die Macht übernehmen.