Krustenbewegung

Als Erdkrusten- oder kurz Krustenbewegungen werden in den Geowissenschaften, insbesondere in Geodäsie und Geodynamik, messtechnisch oder geologisch nachweisbare Bewegungen von Teilen der festen Erdkruste bezeichnet. Sie können rezent (aktiv, aktuell feststellbar) sein oder auch fossil (d. h. seit langem abgeklungen) sein.

Die räumliche und zeitliche Erstreckung solcher Bewegungen kann sehr verschieden sein. Die meisten Bewegungen laufen kontinuierlich und überwiegend horizontal ab, typischerweise mit Bewegungsraten von einigen mm bis cm pro Jahr. Doch sind im Gefolge von Erdbeben auch plötzliche oder stufenweise Versetzungen bis in den Meterbereich möglich.

Sehr rasche, aber lokale Hang- und Gesteinsbewegungen (Bergsturz, Mure) und Bodenfließen sind keine Krustenbewegungen, weil davon nur die obersten Bereiche der Erdkruste betroffen sind. Auch wenn solche Ereignisse durch Erdbeben ausgelöst werden können, handelt es sich doch um Erscheinungsformen, die den Oberbegriffen Verwitterung und Erosion zuzuordnen sind. Im geodynamischen Sinn werden sie auch als „Massenbewegungen“ bezeichnet.[1]

  1. F.Kohlbeck, R.Lahodynski, A.Scheidegger: Gebirgsspannungen und Massenbewegungen im Raum Bad Goisern, Oberösterreich. Interpraevent 1984

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