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Die Lebenserwartung ist die im Durchschnitt zu erwartende Zeitspanne, die einem Lebewesen ab einem gegebenen Zeitpunkt bis zu seinem Tod verbleibt, wobei bestimmte Annahmen über die Sterberaten zugrunde gelegt werden. Diese werden in der Regel mit Hilfe einer Sterbetafel, meist einer Periodensterbetafel, ermittelt, die auf beobachteten Sterbehäufigkeiten der Vergangenheit und auf Modellannahmen für deren zukünftige Entwicklung basiert. Grundsätzlich kann der Zeitpunkt, ab dem die restliche Lebenserwartung ermittelt werden soll, beliebig gewählt werden; zum Beispiel die Lebenserwartung, die 90-Jährige an ihrem 90. Geburtstag haben. Dieser Artikel beschreibt die Lebenserwartung ab dem Beginn des eigenständigen Lebens, beim Menschen und den meisten Säugetieren also ab der Geburt.
Die Lebenserwartung von Menschen bei Geburt stieg seit 1950 jedes Jahr an, bis zu einem Höchststand 2019. Damals lag der weltweite Durchschnitt bei 73,4 Lebensjahren.[1] 2020 fiel die Lebenserwartung allerdings erstmals, 2021 erneut auf nur noch 71,4 Jahre, Grund dafür ist die COVID-19-Pandemie.
Für die Zeitdauer von Entstehung bzw. Geburt bis zum Tod ist die Bezeichnung Lebensspanne üblich.[2] In der Psychologie, insbesondere der Entwicklungspsychologie befasst sich die Lebensspannenpsychologie mit den verschiedenen Lebensphasen und deren Dynamiken, auch unter dem Gesichtspunkt von Gesundheit und Wohlbefinden.[3] Die Medizin orientiert sich ebenfalls an der Lebensspanne und hat z. B. entsprechende Fachdisziplinen (von Neonatologie bis Geriatrie). Sie beschäftigt sich beispielsweise damit, die Gesundheitsspanne an die Lebensspanne anzupassen.[4]