Loparit

Loparit
Verzwillingter Loparit-Kristall von 6 mm Größe auf Nephelinsyenit vom Berg Njorkpachk bei Kirowsk, Chibinen, Oblast Murmansk auf der Halbinsel Kola in Russland – der wichtigsten modernen Fundstelle für diese Mineralspezies
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer
IMA-Symbol

Lop-Ce[3]

Andere Namen
  • „neues Mineral (1)“[4]
  • Loparit[5]
  • Irinit (Th-reicher Loparit-(Ce))[6]
  • Nioboloparit
  • Strontioloparit
  • Metaloparit
Chemische Formel
  • (Na0.5Ce0.5)TiO3[2]
  • (Na,SEE,Sr,Ca)(Ti,Nb)2O6[5]
  • NaSEETi2O6[5]
  • (Ce,Na,Ca)(Ti,Nb)O3[7]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Oxide und Hydroxide
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

IV/C.07
IV/C.10-050[8]

4.CC.35
04.03.03.03
Ähnliche Minerale Perowskit
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol orthorhombisch-dipyramidal; 2/m2/m2/m
Raumgruppe Pbnm (Nr. 62, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/62.3
Gitterparameter a = 5,5108 Å; b = 5,5084 Å; c = 7,7964 Å[9]
Formeleinheiten Z = 1[9]
Häufige Kristallflächen {100}, {111}
Zwillingsbildung häufig Durchdringungszwillinge nach (111)
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5,5–6[10][7][6]; VHN100 = 908–1422 kg/mm²[7]
Dichte (g/cm3) 4,60–4,89 (gemessen)[7]; 4,75–4,94 (berechnet)[7]
Spaltbarkeit undeutlich nach {100}[7]
Bruch; Tenazität muschelig[6] bis uneben[7]; spröde[7]
Farbe schwarz[10], schwarz bis grauschwarz[7], schwarz bis dunkelbraun[6]; im Dünnschliff dunkelbraun[7] bis rötlichbraun[6]
Strichfarbe rotbraun bis braunviolett[10], zimtbraun bis braun[7], dunkelbraun[6]
Transparenz opak, in dünnen Fragmenten durchsichtig[7]
Glanz Metall- bis Halbmetallglanz[7], Glas- bis Halbmetallglanz[6]
Radioaktivität schwach[11]
Kristalloptik
Brechungsindex n = 2,26–2,38[7]
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten vor dem Lötrohr nicht schmelzbar; in Säuren (außer in Flusssäure) nicht löslich[10]
Besondere Merkmale bei hohen Th-Gehalten teilweise oder vollständig metamikt[12][6]

Loparit, ehemals Loparit-(Ce), ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert – in Abhängigkeit vom Chemismus – entweder im orthorhombischen Kristallsystem oder im tetragonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung (Na0.5REE0.5)TiO3[2], ist also ein Natrium-SEE-Titan-Oxid bzw. ein Natrium-SEE-Titanat.

Loparit findet sich in Form von pseudokubischen, würfel- bzw. oktaederähnlichen Kristallen bis zu 2 cm Größe, die sehr häufig Penetrationszwillinge nach {111} bilden. Er kann aber auch in Form von Überzügen auf Perowskit oder in massigen Aggregaten auftreten. Loparit findet sich meist in Begleitung von Nephelin, Mikroklin, Aegirin, Fluorapatit, Arfvedsonit, Perowskit, Ilmenit, Eudialyt (Barsanovit bzw. Eukolith), Titanit und Lamprophyllit.

Die Typlokalität des Loparit ist der ca. 20 km ostsüdöstlich vom Eisenbahnhaltepunkt Imandra entfernte Berg Maly Mannepachk im Nordwesten der Chibinen, Oblast Murmansk auf der Halbinsel Kola in Russland.

Wie beim Saamit geht die Benennung auf das indigene Volk der Samen zurück.

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  7. a b c d e f g h i j k l m n Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.
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