Ludwig Knaus

Ludwig Knaus: Selbstporträt mit Palette, 1890, Museum Wiesbaden
Ludwig Knaus, Foto um 1860
Foto 1909

Philipp Christian Ludwig Knaus (* 5. Oktober 1829 in Wiesbaden; † 7. Dezember 1910 in Berlin) war einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland und ein Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule. Frühe Berühmtheit erlangte er als Genremaler, ebenso als Porträtist. Darüber hinaus war sein Können auch in der Werbebranche gefragt.[1] Um 1900 hatte er als Maler einen so hohen Stellenwert erreicht, dass ihm das Große Konversations-Lexikon Meyers eineinhalb Spalten widmete und resümierte: „Die echt deutsche Richtung seiner Kunstanschauung gipfelt in der Schilderung des Kinderlebens […]. Seine Bilder haben durch Stich und Photographie eine große Popularität erreicht. Er ist Professor, Mitglied der Akademie, Ritter des Ordens pour le mérite und seit 1861 im Besitz der großen Medaille der Berliner Kunstausstellung.“[2] Obwohl Ludwig Knaus der erfolgreichste Wiesbadener Maler im 19. Jahrhundert war, musste man zu seinem 100. Todestag im Jahr 2010 in seiner Geburtsstadt resümieren: „Den bedeutendsten Wiesbadener Künstler hat die Kunstgeschichte nicht bewältigt. Auch er zählt hier zu den großen Toten.“[3]

  1. Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzent Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Siehe: Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Reimer-Verlag, 2000.
  2. Knaus. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 11: Kimpolung–Kyzĭkos. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1907, S. 168 (Digitalisat. zeno.org).
  3. Alexander Hildebrand: Kleiner Wiesbadener in der großen Welt, Ludwig Knaus, Zum 100. Todestag des Malers. In: Wiesbadener Kurier, 30. November 2010, S. 18.

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