Marcus Claudius Marcellus (* um 268 v. Chr.; † 208 v. Chr. bei Venusia) war ein römischer Feldherr und fünfmal Konsul. 222 v. Chr. kämpfte er in seinem ersten Konsulat erfolgreich in Norditalien gegen den Stamm der Insubrer. Im Zweiten Punischen Krieg war er neben Quintus Fabius Maximus Verrucosus und Publius Cornelius Scipio Africanus der bedeutendste der römischen Generäle. In der scharf zugespitzten Charakterzeichnung des antiken Philosophen Poseidonios wird Fabius als „Schild“ und Marcellus als „Schwert Roms“ beschrieben. Nach der katastrophalen Niederlage der Römer gegen Hannibal bei Cannae (216 v Chr.) sicherte Marcellus drei Jahre lang den Raum von Nola in Kampanien. Dann eroberte er 212 v. Chr. Syrakus nach dreijähriger Belagerung, die zu den bekanntesten der Antike zählt. Dabei hatten ihm die vom Mathematiker Archimedes ersonnenen Kriegsmaschinen zu schaffen gemacht, die von den Syrakusern gegen die römischen Belagerer eingesetzt wurden. Marcellus ließ zahlreiche Kunstwerke der eroberten Stadt nach Rom schaffen. Ab 210 v. Chr. kämpfte er in Süditalien, wobei er Hannibal persönlich gegenüberstand. In seinem fünften Konsulat fiel er 208 v. Chr. in einem Hinterhalt.