Der Begriff Massenvernichtungswaffe (englisch weapon of mass destruction, WMD) bezeichnet eine Kategorie bestimmter Waffen, die als besonders zerstörerisch angesehen werden und gravierende Auswirkungen auf Leben, Gegenstände und Umwelt haben. Dazu zählen heute chemische, biologische, radiologische und nukleare Waffen, mit denen der Gegner militärisch behindert oder ausgeschaltet werden soll.
Die früher ausschließlich verwendete Formulierung ABC-Waffen (ABC steht für Atomar, Biologisch und Chemisch) wurde inzwischen ersetzt durch die Bezeichnung CBRN-Waffen (Chemisch, Biologisch, Radiologisch und Nuklear). Dies entspricht einer Unterteilung der „A“-Gefahren in radiologische (R) und nukleare (N) Bedrohungen. „Nuklear“ bezeichnet dabei Kernwaffenexplosionen und deren Folgewirkungen sowie radioaktive Stoffe des nuklearen Kreislaufs; „radiologisch“ bezeichnet andere Arten der radioaktiven Kontamination, vorrangig in Form einer radioaktiven Dispersionsvorrichtung (z. B. „schmutzige Bombe“).[1]
Der ähnliche Begriff Massenvernichtungsmittel wird umfassender verwendet: nicht nur für militärische Kampfmittel, sondern auch für Schusswaffen bzw. Kleinwaffen[2] oder auch für Pestizide und Herbizide, die zur Schädlingsbekämpfung oder zur Kriegsführung versprüht werden. Kofi Annan, der damalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, bemerkte im Oktober 2000 anlässlich seiner Millenniums-Rede We the Peoples zur unkontrollierten Proliferation von Kleinwaffen wörtlich: „Der durch Kleinwaffen geforderte Blutzoll stellt den aller anderen Waffensysteme in den Schatten […]. Hinsichtlich des Blutbads, das sie anrichten, können Kleinwaffen sehr wohl als Massenvernichtungswaffen beschrieben werden.“ (“The death toll from small arms dwarfs that of all other weapon systems […]. In terms of the carnage they cause, small arms could well be described as weapons of mass destruction.”)[3]