Materialismus

Im Jahr 1748 präsentierte der französische Arzt und Philosoph La Mettrie in seinem Werk „Der Mensch eine Maschine“ (L'homme machine) die erste streng materialistische Konzeption der „menschlichen Seele“.

Der Materialismus ist eine philosophische Position, die behauptet, dass alle Dinge aus Materie bestehen und dass grundsätzlich alle Phänomene aus materiellen Interaktionen resultieren, einschließlich Geist und Bewusstsein.[1] Gegensätzliche philosophische Positionen vertreten der Idealismus, bestimmte Formen des philosophischen Pluralismus, der Dualismus und der Spiritualismus.

Der Materialismus gehört zur Klasse der monistischen Ontologien und man findet bereits erste Entwicklungen im vorsokratischen Denken – die explizite Bezeichnung kommt allerdings erst im 17. Jahrhundert auf. Der Materialismus lässt vielfältige Interpretationen zu, sowohl naturalistische als auch historische. Manchmal wird er mit Reduktionismus, manchmal mit Realismus oder Mechanismus in Verbindung gebracht. Historisch wurde er als Argumentationswaffe von Philosophen eingesetzt, die sich dem Idealismus widersetzten, der noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Philosophie dominierte.[2]

Ein Zweig des Materialismus ist eng mit dem Physikalismus verbunden, der davon ausgeht, dass alles, was existiert, eine physikalische Manifestation ist. Der philosophische Physikalismus ist eine Weiterentwicklung des Materialismus, die auf Entdeckungen in den Naturwissenschaften basiert, um anspruchsvollere Begriffe als die der „Materie“ einzubeziehen, wie zum Beispiel: Raumzeit, Energie, Kraftfelder usw. Auch in der analytischen Philosophie wird der Begriff „Physikalismus“ oft dem Begriff „Materialismus“ vorgezogen, während einige Autoren ihn als Synonyme verwenden.

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