Michael Kohlhaas

Beginn der Erzählung
im Novellenband von 1810

Michael Kohlhaas ist eine Novelle von Heinrich von Kleist. Ein erstes Fragment erschien in der Juniausgabe 1808 von Kleists Literaturzeitschrift Phöbus. In vollständiger Form wurde sie 1810 im ersten Band von Kleists Erzählungen veröffentlicht.

Die Erzählung spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts und handelt vom Pferdehändler Michael Kohlhaas, der gegen ein Unrecht, das man ihm angetan hat, zur Selbstjustiz greift und dabei nach der Devise handelt: Fiat iustitia et pereat mundus (dt.: „Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe auch die Welt daran zugrunde!“).[1] Ernst Bloch nannte daher Michael Kohlhaas auch den „Don Quijote rigoroser bürgerlicher Moralität“.[2]

Historisches Vorbild der Figur war Hans Kohlhase.

  1. Carl August Hugo Burkhardt: Der historische Hans Kohlhase und Heinrich von Kleist’s Michael Kohlhaas. Leipzig 1864 (zlb.de [abgerufen am 16. Oktober 2018]).
  2. Abschnitt Unverworrene Idee, Übereinstimmung des Willens mit dem Endzweck im Aufsatz Über den Begriff Weisheit. Gesamtausgabe in 16 Bänden. Suhrkamp, Band 10, 1953, S. 355–395, S. 376. Vgl. Bloch: Über Rechtsleidenschaft innerhalb des positiven Gesetzes. Kohlhaas und der Ernst des Minos. In: Naturrecht und menschliche Würde. GA Bd. 6, ebd. 1961, 1972, S. 93–96; Auszug in Rainer Siegle (Hg.): Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas. Mit Materialien. Klett, Stuttgart 1979 u. ö., Reihe: Editionen. ISBN 3123515001, S. 138–140.

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