Mietskaserne

Berliner Hinterhof, 1952

Als Mietskaserne (auch Wohnkaserne;[1] in Österreich Zinskaserne) bezeichnet man ein mehrgeschossiges innerstädtisches Mietshaus mit einem oder mehreren Innenhöfen aus der Zeit der Industrialisierung (Gründerzeit), das für die breite Bevölkerungsschicht der Arbeiter und Angestellten errichtet wurde.

Mietskasernen wurden in der Regel von Großgrundbesitzern oder Terraingesellschaften, den Vorläufern heutiger Wohnungsbaugesellschaften, in geschlossener Bauweise errichtet. Beim Bau einer Mietskaserne wurde die Grundstücksfläche im Rahmen der Bauvorschriften bestmöglich ausgenutzt.

Nachdem viele Mietskasernen durch die Sanierungen der letzten Jahre und Jahrzehnte baulich aufgewertet wurden, spricht man heute eher von Altbaugebieten oder Altbauquartieren, oder zeitbezogen von Gründerzeitquartieren. Nicht zu verwechseln sind sie mit tatsächlichen, ehemaligen Kasernen, die später zu Wohnzwecken umgebaut wurden.

  1. Ernst Spindler: Der letzte Berliner Wohnhaus-Wettbewerb. In: Berliner Architekturwelt. Nr. 8, November 1904, S. 273 (Begriffsklärung) (zlb.de – S. 276 Entwurf der Fassade).

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