Eine Millionenstadt ist eine Stadt mit mindestens 1.000.000 Einwohnern. Es gibt ungefähr 500 Millionenstädte auf der Erde, in denen etwa 1,6 Milliarden Menschen und damit durchschnittlich über 3 Millionen Menschen pro Stadt leben.
Oft sind Millionenstädte, bedingt durch ihre große Einwohnerzahl, auch gleichzeitig Metropolen oder Weltstädte. Während zahlreiche sehr große Städte, etwa in Asien oder Afrika, wenig oder gar keine internationale Bedeutung besitzen, gibt es etwa in Europa relativ kleine Städte mit sehr großer Bedeutung im internationalen Städtevergleich (Beispiele sind Frankfurt am Main, Zürich oder Luxemburg).
Die Anzahl der Millionenstädte in einem Land ist ein möglicher Indikator für den Grad der Verstädterung. So hat Australien mit nur 24 Millionen Einwohnern fünf Millionenstädte (Verstädterung > 90 %), während das über fünfzig Mal bevölkerungsreichere Indien (über 1 Mrd. Einwohner) nur 24 Millionenstädte hat (Verstädterung < 25 %).
Die Bezeichnung einer Stadt als Millionenstadt ist ausgesprochen willkürlich, da sie sich im Allgemeinen auf die Einwohnerzahl der politisch-administrativen Stadtgemeinde bezieht. Die Lage von Stadtgrenzen folgt in den meisten Fällen aber nicht den siedlungsstrukturellen oder funktionalen Verflechtungen innerhalb einer Stadtregion, sondern den lokalpolitischen Machtverhältnissen, dem Reformwillen der staatlichen Instanzen oder schlicht dem Zufall.
Um den unbefriedigenden und die Statistiken verzerrenden Bezug auf das administrative Stadtgebiet durch einen objektiveren Ansatz zu ersetzen, wird als Bemessungsgrundlage der Einwohnerzahl auch die Agglomeration, also die Kernstadt zuzüglich eng mit ihr verflochtener Vorortgemeinden, herangezogen. Damit erreicht man zwar eine bessere Annäherung an die tatsächliche Einwohnerzahl der Stadtregion, es schafft allerdings das neue Problem der objektiven Abgrenzung dieser Region. Es sind also objektive Kriterien festzulegen, welche Vorortgemeinden einzubeziehen sind und welche nicht. Hierzu bestehen die unterschiedlichsten Ansätze, etwa die Bevölkerungsdichte des gesamten, des bebauten oder des bebaubaren Gemeindegebietes, die verkehrliche Verknüpfung mit der Kernstadt oder die zusammenhängende Bebauung mit dieser.
Als erste Stadt der Welt wurde Rom im 1. Jahrhundert n. Chr. Millionenstadt.[1]