Mnemotechnik

Sogenannte Gedächtnissiegel aus dem Werk Giordano Brunos
Holzschnitt eines der Gedächtnisbilder Giordano Brunos

Mnemotechnik [mnemoˈtɛçnɪk] (von altgriechisch μνήμη mnḗmē ‚Gedächtnis‘, ‚Erinnerung‘ und τέχνη téchnē ‚Kunst‘) ist ein Kunstwort, das seit dem 19. Jahrhundert für ars memoriae und ars reminiscentiae (deutsch Gedächtniskunst) benutzt wird, meist gleichbedeutend mit Mnemonik (griechisch μνημονικά mnēmoniká).

Die Mnemotechnik entwickelt Merkhilfen (Eselsbrücken), zum Beispiel als Merksatz, Reim, Schema oder Grafik. Neben kleinen Merkhilfen gehören zu den Mnemotechniken aber auch komplexe Systeme wie zum Beispiel das Major-System und die Schlüsselwortmethode, mit deren Hilfe man sich an ganze Bücher, Listen mit Tausenden von Wörtern und Vokabeln oder tausendstellige Zahlen sicher erinnern kann. Mnemotechniken dienen der „Verbesserung des Speicherns und Behaltens von Informationen“[1] im Langzeitgedächtnis, da sie schematisierte Rekonstruktionspläne darstellen, mit denen die zu erinnernden Inhalte an leichter zugängliche externe Strukturen (z. B. Rhythmus und Reim, Orte) geknüpft werden[2].

Gedächtnistraining bezeichnet die Übung des Gedächtnisses, zu der auch die Einübung oder Anwendung von Mnemotechniken zählen kann.

  1. Hermann Hobmair et al.: Pädagogik/Psychologie. 2. Auflage. Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2005.
  2. Helmut Lukesch: Psychologie des Lernens und Lehrens. Kap. 5.4 Lernstrategien, Mnemotechniken und Metakognition (= Psychologie in der Lehrerausbildung. Band 2). Roderer, Regensburg 2001, ISBN 3-89783-277-1.

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