Der Begriff Modul (von lateinisch modulus „Maß“) bezeichnet ein Grundelement bzw. eine Grundeinheit, die bei einem Entwurf oder für die Fertigung festgelegt werden. In der Architektur und bei der Untersuchung archäologischer Befunde wird allgemein ein gemeinsames Grundmaß, das den Abmessungen eines Gebäudes oder einer Anlage zugrunde liegt, so dass alle Abmessungen sich als Vielfache dieses Grundmaßes ausdrücken lassen, Modul genannt. In Archäologie und Kunstgeschichte wird oft parallel Baumaß oder Grundmaß verwendet.
Der Begriff modulus erscheint mehrfach in Vitruvs De architectura libri decem (3.1.1, 3.3.7, 3.5.8–9, 4.3.3f, 5.9.3). Wie er (1.2.4) erklärt, sollen an einem Bauwerk die einzelnen Bauglieder maßlich aufeinander und zum Gesamtbau abgestimmt werden, wozu ein Modul dienen kann. Bei diesem handelt es sich demnach um ein Hilfsmittel zum Entwerfen. Als entsprechenden griechischen Begriff gibt Vitruv embates oder embater (ἐμβάτης) an.
Bei seiner Beschreibung eines Tempelentwurfs dorischer Ordnung legt Vitruv die Hälfte des unteren Säulendurchmessers als Modul fest:
Hiervon abweichend verwendet er für die ionische Ordnung hingegen den gesamten unteren Säulendurchmesser als Grundeinheit (3.3.7 und 5.9.4). Auch an anderen Stellen gibt Vitruv Anweisungen, die auf einem Modul beruhen, ohne dass er den Begriff verwendet, so bei der Planung des korinthischen Kapitells (4.1.11–12).
Im Zusammenhang mit den Säulenordnungen verwendet man den Begriff des Modulus für den unteren Durchmesser bzw. für das Verhältnis der Höhe zum unteren Durchmesser, um die Schlankheit der Säulen anzugeben.