Mohammed bin Salman bin Abdulaziz Al Saud (arabisch محمد بن سلمان بن عبد العزيز آل سعود, DMG Muḥammad b. Salmān b. ʿAbd al-ʿAzīz Āl Saʿūd; * 31. August 1985 in Dschidda) ist seit 2017 Kronprinz und seit 2022 Premierminister Saudi-Arabiens. Er ist außerdem Vorsitzender des Rats für Wirtschaft und Entwicklung und des Rates für politische und Sicherheitsangelegenheiten.[1][2][3] Bis zu seiner Berufung zum Premierminister im September 2022 bekleidete er seit Januar 2015 das Amt des Verteidigungsministers und seit Juni 2017 das des Ersten Stellvertretenden Premierministers, nachdem er von April 2015 bis Juni 2017 zunächst Stellvertretender Kronprinz und Zweiter Stellvertretender Premierminister war. Er gilt als De-facto-Herrscher des Landes.[4]
Bin Salman unterzog das Königreich grundlegenden Reformen; 2018 wurde auf seinen Geheiß in Saudi-Arabien der Verhüllungszwang für Frauen abgeschafft, Frauen wurde im selben Jahr außerdem erlaubt, einen Führerschein zu machen und Auto zu fahren. Ein Jahr später wurde die Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit aufgehoben. Als Premierminister versucht bin Salman durch Milliardeninvestionen in Touristik (wie bspw. den Aufbau der Planstadt Neom) und Sport und Unterhaltung (wie die Abhaltung von LIV-Golf-Touren, Formel-1-Rennen, Tennis- und E-Sport-Events, Fußball-Weltmeisterschaft 2034 und Musikfestivals) die gesellschaftliche Öffnung des Landes zu unterstreichen, das Land attraktiv für ausländische Investoren und Touristen zu machen, um das Königreich unabhängiger vom Ölgeschäft werden zu lassen.[5] Sein Vorgehen gegen Kontrahenten und Aktivisten, insbesondere die Ermordung von Jamal Khashoggi, wird von Kritik begleitet. Ebenso die von ihm begonnene saudische Militärintervention und die daraus resultierende Humanitäre Katastrophe im Jemen, durch welche mindestens 85.000 Kinder an Unterernährung und Krankheit starben, wird kritisiert.