Morphe

Als Morphe (von altgriechisch μορφή morphē, deutsch ‚Gestalt‘, ‚Leibesbildung‘)[1] wird der Phänotyp von Individuen einer Art bezeichnet. Zeigt eine Art innerhalb einer Population gleichzeitig zwei oder mehr Morphen, also zwei oder mehr Phänotypen, spricht man von Polymorphismus. Arten mit zwei Morphen werden als dimorph bezeichnet, dies gilt beispielsweise für Arten mit äußerlich unterscheidbaren Geschlechtern (Geschlechtsdimorphismus).

Morphen können sich auch im Verhalten und in ökologischen Merkmalen unterscheiden. Die Trennung von Populationen in Morphen, besonders in voneinander isolierten Beständen, kann man in einigen Fällen als Vorläufer der sympatrischen Artbildung betrachten. Dies gilt aber ausschließlich für Morphen, deren Ausprägung eine genetische Basis (also einen genetischen Polymorphismus) besitzt. Auf Umwelteinflüssen beruhende Modifikationen (präziser als Polyphänismus bezeichnet) beruhen auf Erbanlagen, die in beiden Morphen gleich sein können, dann also nicht als Basis einer genetischen Divergenz dienen.

  1. Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914, S. 208 (zeno.org [abgerufen am 9. Dezember 2015]).

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