Mulai Abd ar-Rahman (arabisch مولاي عبد الرحمن, DMG Mūlāy ʿAbd al-Raḥmān) (* 1778 in Marrakesch;[1] † 28. August 1859 in Meknès) war von 1822 bis zu seinem Tod Sultan der Alawiden in Marokko. Am Anfang seiner Regierung und auch wiederholt später musste er innere Aufstände unterdrücken und konnte die Zentralmacht stärken. Mit den europäischen Seemächten geriet er wegen von Marokko ausgehender Piraterie in Konflikt. Nach der Annexion des damals vom Osmanischen Reich abhängigen Algerien durch Frankreich (1830) unterstützte er den Unabhängigkeitskampf Abd el-Kaders gegen die Kolonialmacht. Deshalb kam es 1844 zum Krieg mit Frankreich, den Marokko verlor. Der Sultan musste im folgenden Friedensvertrag Algerien als französischen Besitz anerkennen, die Hilfe für Abd el-Kader einstellen und den Fortbestand des früheren Grenzverlaufs zwischen Marokko und Algerien akzeptieren. Abd ar-Rahman schloss aber auch Handelsverträge mit europäischen Staaten und verstand es, die Unabhängigkeit seines Landes zu bewahren.