Muscadelle

Muscadelle ist eine Weißweinsorte. Sie ist mit Sémillon und Sauvignon Blanc an den großen Süßweinen des Bordeaux wie Sauternes und Barsac, Cérons, Loupiac, Sainte-Croix-du-Mont und Cadillac beteiligt. Ähnliches gilt für die Süßweine der Weinbauregion Sud-Ouest mit seinen Appellationen Bergerac, Monbazillac, Montravel und Saussignac. Darüber hinaus findet die Sorte Eingang in den Weißweinen von Rosette, Côtes de Duras, Côtes de Blaye, Côtes de Bourg und Graves sowie im Schaumwein Crémant de Bordeaux. 80 % des Rebbestands stehen jedoch in der Region Entre deux mers. Im Jahr 2007 wurde in Frankreich eine Rebfläche von 1.618 Hektar erhoben.(Quelle ONIVINS[1][2])

Sonstige Standorte der Muscadelle-Traube liegen in Osteuropa in den Ländern Ungarn, Rumänien und Ukraine, in Südafrika, in Kalifornien (Weinbau in Kalifornien mit den Weinbaugebieten Napa Valley AVA, Dry Creek Valley AVA und Sonoma Valley AVA) und in Australien. In Uruguay fand Pierre Galet Muscadelle-Rebstöcke, die dort irrtümlich unter dem Namen Sémillon vermarktet wurden. Der weltweite Rebbestand wird auf ca. 4000 Hektar geschätzt.

Die Traube Muscadelle gehört nicht zur Familie der Muskatellertrauben, auch wenn das fruchtige Aroma ihrer Weine vage daran erinnern kann. Sie stammt von der alten Rebsorte Heunisch ab. Der andere Elternteil ist bislang unbekannt.[3]

Der Amerikaner Harold Olmo nutzte die Rebsorte zur Züchtung des Emerald Riesling, indem er die Sorte Muscadelle mit dem Riesling kreuzte.

Siehe auch die Artikel Weinbau in Australien, Weinbau in Frankreich, Weinbau in Südafrika, Weinbau in Rumänien, Weinbau in der Ukraine und Weinbau in den Vereinigten Staaten sowie die Liste von Rebsorten.

Abstammung: natürliche Kreuzung von Heunisch × einer noch unbekannten Sorte.[3]

  1. Les Cepages Noirs dans le Vignoble (PDF) (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des Office National Interprofessionnel des Fruits, des Legumes, des Vins et de l'Horticulture – ONIVINS, Stand 2008
  2. Les Cepages Noirs dans le Vignoble (PDF) (Memento vom 23. März 2012 im Internet Archive), Statistik zu weißen Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des Office National Interprofessionnel des Fruits, des Legumes, des Vins et de l'Horticulture – ONIVINS, Stand 2008
  3. a b Louis Bordenave, Thierry Lacombe, Valérie Laucou, Jean-Michel Boursiquot: Etude historique, génétique et ampélograpfique des cépages Pyrénéo Atlantiques. In: Le Bulletin de l’OIV. Band 80, Nr. 920-921-922, 2007, ISSN 0029-7127, S. 579 (französisch, oiv.int [PDF; 5,3 MB; abgerufen am 26. November 2014]).

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