Ein Museum (von altgriechisch μουσεῖον mouseîon, ursprünglich ein Heiligtum der Musen) ist eine der Öffentlichkeit zugängliche Sammlung von Kulturgütern. Im Juli 2023 haben die Nationalkomitees des internationalen Museumsverbandes – ICOM Belgien, ICOM Deutschland, ICOM Österreich und ICOM Schweiz eine allgemeingültige, deutsche Übersetzung der auf der außerordentlichen Generalversammlung beschlossenen, aktualisierten Museumsdefinition veröffentlicht:
„Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch.“
Diese seit dem Jahr 2019 in einem mehrstufigen Prozess[2] erarbeitete Fassung ersetzt die auf der 22. Generalversammlung 2007 beschlossene Formulierung.[3] In Deutschland und Österreich ist der Begriff Museum jedoch nicht geschützt. Um trotzdem einen gewissen Standard für Museen zu gewährleisten, wurden beispielsweise im Jahr 2002 in Österreich das Museumsgütesiegel von ICOM Österreich und dem Museumsbund Österreich geschaffen.[4]
Ziel eines Museums ist es, materielle und immaterielle Zeugnisse zu einem bestimmten Thema fachgerecht und dauerhaft aufzubewahren und den Besuchern zugänglich zu machen. Erst hierdurch werden aus Deponaten Exponate. Dies geschieht in Dauer- und Wechselausstellungen; Bestände, die man aus Platzmangel nicht ständig zeigen kann (Deponate), werden im Depot verwahrt.
Fast alle Museen leiden unter Budgetknappheit. Dementsprechend sind viele Museen motiviert, durch ansprechende Präsentationen und Ausstellungsräume mehr Publikum anzulocken. Insbesondere seit den 1970er-Jahren haben sich Museen im deutschsprachigen Raum mehr und mehr als Lernorte zur Wissensvermittlung verstanden. Dies setzte eine verstärkte Demokratisierung der Inhalte und Vermittlung voraus. Sowohl aus der Kulturpolitik sowie auch aus der Gesellschaft wurden, speziell auch seit den 1990er-Jahren, Museen mehr in die Verantwortung genommen, sich entsprechend der Publikumswünsche und gesellschaftlichen Relevanz zu entwickeln. Dadurch haben sich verschiedene Kernbereiche von musealen Aufgaben für Publikumspartizipation und Besucherorientierung geöffnet.[5]
Meistens wird von den Besuchern ein Eintrittsgeld erhoben, das unterschiedliche Kosten der Institution decken kann, von Personalkosten bis hin zur Erhaltung der Sammlung. Es gibt verschiedene Theorien zur Gewinnperspektive von Eintrittsgeldern sowie zum demokratischen Recht auf Zugang zu Kulturerbe in öffentlich finanzierten Museen. Gerade für kleinere Museen können die administrativen Kosten für die Erhebung von Eintrittskosten die tatsächlichen Gewinne übersteigen. In Deutschland bietet nahezu jedes dritte Museum freien Eintritt.[6]