Musik

Musik ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Klängen[1] bestehen, die Empfindungen oder Assoziationen hervorrufen können.[2] Als Ausgangsmaterial dienen Töne, Klänge und Geräusche, sowie deren akustische Eigenschaften, wie Lautstärke, Klangfarbe, Tonhöhe und Tondauer. Musik wird gelegentlich als „hörbare Mathematik“[3] bezeichnet.

Die Fähigkeit des Menschen, als Musik intendierte Schallereignisse von anderen akustischen Reizen unterscheiden zu können, gehört zu den komplexesten Leistungen des menschlichen Gehirns.[4] So können Abfolgen unterschiedlicher Einzeltöne, die sich durch zeitliche Gestaltungsmittel, wie Rhythmus, Metrum und Tempo zu horizontalen Tonkonstellationen zusammenschließen, als Melodie wahrgenommen werden, während aus vokaler und instrumentaler Mehrstimmigkeit vertikale Zusammenklänge aus unterschiedlichen Tonhöhen erwachsen.

Wie die Sprache ist die Musik eine Universalie der menschlichen Kultur. Gelegentlich führte die Annahme der Existenz von Universalien der Musikwahrnehmung sogar dazu, der Musik die Eigenschaften einer „universellen Sprache“ zuzuschreiben.[5] Diese Sichtweise lässt jedoch außer Acht, dass die musikalischen Ausdrucksformen der Menschheit mindestens so vielgestaltig sind, wie die menschlichen Sprachen. So lassen sich kulturübergreifende Gemeinsamkeiten meist nur in einigen archetypischen Situationen des menschlichen Empfindens oder Verhaltens (Wiegenlieder, Kinderlieder, Liebeswerben) nachweisen.[6]

Musik als Kulturgut war und ist immer auch Gegenstand der geistigen Reflexion, aus der dann auch die verschiedenen Disziplinen der Musikwissenschaft erwachsen konnten. Dabei obliegt beispielsweise die begriffliche Erfassung, systematische Darstellung der Zusammenhänge und deren Deutung der Musiktheorie, während sich die Musikpädagogik mit dem Lehren und Lernen von Musik befasst.

Chor und Orchester der Hochschule für angewandte Wissenschaften München
Video: So entsteht Musik
  1. Karsten Lenk: Klang- und Resonanzräume: Inszenierte Klangräume und ihre raumbezogenen Auswirkungen. LIT Verlag, Münster 2016, ISBN 978-3-643-13329-8, S. 49.
  2. niusic.de – Voll schön, oder? Abgerufen am 14. August 2022.
  3. Vgl. etwa Hans Zimmermann: Musik ist empfundene, verzeitlichte, hörbare Mathematik – zum Problem der Ableitung von Subdominante und Mollskala aus der Obertonreihe. Görlitz 1998.
  4. Vgl. Herbert Bruhn, Rolf Oerter, Helmut Rösing: Musikpsychologie. Ein Handbuch. Rowohlt, 1993, ISBN 978-3-499-55526-8.
  5. „Music is the universal language of mankind — poetry their universal pastime and delight.“ Zitat aus Henry Wadsworth Longfellow: Outre-Mer: A Pilgrimage Beyond the Sea (1835).
  6. deutschlandfunk.de: Studie zur Musik – Vokale Musik als universelle Sprache. Abgerufen am 14. August 2022.

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