Nationalsozialistische Propaganda

Wandtafel in einer Ausstellung über die Arbeit der Propaganda-Abteilung in Belgien[1], um Dezember 1941 / Januar 1942

Die nationalsozialistische Propaganda (auch NS- oder Nazi-Propaganda) war eine der zentralen Aktivitäten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Sie diente während der Weimarer Republik dem Ziel der Machtübernahme, in der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich der „Verwirklichung des kulturellen Willens des Führers“ und der „Durchdringung des gesamten deutschen Volkes mit der nationalsozialistischen Weltanschauung“. Zum Zweck der Propaganda wurden Presse, Rundfunk und Film eingesetzt.[2]

Zentrale Themen der nationalsozialistischen Propaganda waren die sogenannten Novemberverbrecher und das Versailler Diktat, die Konspiration des angeblichen Weltjudentums und der damit eng verbundene Antikommunismus (Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus), die Ideologie der Volksgemeinschaft, die Verherrlichung der Gefallenen der Bewegung und das Heldengedenken, das nationalsozialistische Frauenbild sowie der bedingungslose Führerkult um Adolf Hitler als Diktator. Direkt zur Kriegsvorbereitung dienten die Revision der deutschen Gebietsverluste infolge des Friedensvertrags von Versailles unter dem Schlagwort Heim ins Reich und die Legende, Deutschland sei ein Volk ohne Raum und müsse sich Lebensraum im Osten erobern.

Methodisch konzentrierte sich die Propaganda der Nationalsozialisten auf wenige Themen, die sie zu einprägsamen, an die Gefühle appellierenden Parolen verarbeitete. Sie folgte damit den Leitvorstellungen von Propaganda, die Adolf Hitler schon in seinem in den Jahren 1924 bis 1926 verfassten Grundlagenwerk Mein Kampf beschrieben hatte: „Gerade darin liegt die Kunst der Propaganda, dass sie, die gefühlsmäßige Vorstellungswelt der großen Masse begreifend, in psychologisch richtiger Form den Weg zur Aufmerksamkeit und weiter zum Herzen der breiten Masse findet.“[3]

Wichtige Verbreitungsmittel der NS-Propaganda waren Bücher und Zeitungen, aber auch neue Medien wie Rundfunk und Film. Die Filmpolitik war sogar ein zentraler Bestandteil der Propaganda. Eine herausragende Rolle spielten zudem öffentliche Versammlungen und Aufmärsche, der Schulunterricht sowie eigene Organisationen wie die Hitlerjugend (HJ) oder der Bund Deutscher Mädel (BDM), aber auch materielle Begünstigungen gegenüber der Bevölkerung. Eine wesentliche Institution für die Verbreitung und Kontrolle nationalsozialistischer Propaganda war das von Propagandaminister Joseph Goebbels geleitete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda.

  1. Reports of the Propaganda-Abteilung about Belgium | Cegesoma. Abgerufen am 29. Dezember 2022.
  2. vgl. Organisationsbuch der NSDAP. Hrsg. von der Reichspropagandaleitung der NSDAP. 3. Auflage. Franz-Eher-Verlag, 1937, S. 295. archive.org, abgerufen am 27. Februar 2020.
  3. Adolf Hitler: Mein Kampf. München 1933, 6. Kapitel: Kriegspropaganda, S. 198.

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