Neophyt (Religion)

Der Neophyt (von griechisch νεόφυτος ‚frisch gepflanzt, neu bekehrt, Neuling‘; lateinisch neophytus ‚frisch Getaufter, frisch Bekehrter‘) ist eine Person, die vor kurzem einen neuen Glauben angenommen hat. Das ist im Christentum ein erwachsener, kürzlich Getaufter, der nach dem Katechumenat und seiner Taufe in angemessener Unterweisung zu vollerer Kenntnis der Wahrheit des Evangeliums und zur Erfüllung der durch die Taufe übernommenen Pflichten zu führen bzw. zu aufrichtiger Liebe zu Christus und seiner Kirche anzuleiten ist.[1] Traditionsgemäß trägt der Neophyt von Beginn der Osternacht an bis zum 1. Sonntag nach Ostern weiße Kleider.

Auch die in einen Mönchsorden neu Aufgenommenen, Neugetaufte bei den Spanischen Missionen bzw. neue Mitglieder in bestimmten Geheimbünden wurden Neophyten genannt. Bis zum 15. Jahrhundert durften sie keine Kirchenämter bekleiden, danach wurde diese Einschränkung in Spanien, später von der ganzen Kirche aufgehoben.

Im Mittelalter wurden auch manche als Neophyt oder Neophitus bezeichnet, die nicht ganz freiwillig zur Taufe kamen. So wurden jüdische Kinder und Jugendliche im Zuge der Wiener Geserah von 1420/21 getauft. Beim Theologen Leubmann von Melk geht dies z. B. aus einer Anmerkung bei seiner Zulassung zum Bakkalaureat hervor.

  1. Can. 789 CIC.

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