Normalspur

An dieser Verzweigung einer gemeinsamen Normalspurstrecke und einer Schmalspurbahn mit 750-mm-Gleis in Oschatz zeigt sich deutlich der Systemunterschied im Bereich des Dreischienengleises
Gleis in Normalspur auf umspurbaren Schwellen, die auch für die Iberische Breitspur (1668 mm) genutzt werden können

Die Normalspur, auch Regelspur bzw. veraltet Vollspur, ist eine Spurweite mit einem Nennmaß von 1435 Millimetern (4 Fuß 8½ Zoll / 4′ 8½″) zwischen den Innenkanten der Schienenköpfe bei Eisenbahnen. In der Anfangszeit des Eisenbahnverkehrs wurde diese Spurweite auch als Stephenson-Spur bezeichnet – der Wissenschaftler Karl Thiess nannte sie aufgrund ihrer schon damals weiten Verbreitung bereits 1913 Weltspur.[1] Kleinere Spurweiten werden üblicherweise als Schmalspur, größere als Breitspur bezeichnet.

Die Normalspur ist in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten sowie in Nordamerika und der Volksrepublik China die Standardspurweite. Außerdem findet man diese Spurweite (neben weiteren Spurweiten) in Australien, bei japanischen Hochgeschwindigkeitsstrecken und in Teilen Südamerikas: im Nordosten von Argentinien (Ferrocarril General Urquiza), sowie in Uruguay, Paraguay und Peru. In Ostafrika werden Strecken in Normalspur neu gebaut.

Neben der Normalspur sind insbesondere die schmalere Kapspur und die breitere Russische Spur weltweit bedeutend.

  1. Karl Thiess: Die Weltspur der Eisenbahnen In: Weltwirtschaftliches Archiv, Springer-Verlag 1913, S. 67–80

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