Organische Architektur

Katholische Kirche in Paks, Ungarn

Als organische Architektur werden in der Architekturtheorie verschiedene Richtungen der Architektur seit der Wende zum 20. Jahrhundert zusammengefasst, die die Harmonie von Gebäude und Landschaft, eine den Baumaterialien gemäße, „organisch“ aus der Funktion heraus entwickelte Form sowie eine biologische, psychologische und soziale Zweckmäßigkeit der Architektur anstreben. In neuerer Zeit tritt noch das Konzept des ökologischen Bauens hinzu, das sich mit Konzepten der organischen Architektur zum Teil deckt.

Stilistisch ist die organische Architektur heterogen und keiner bestimmten Ästhetik verpflichtet. Der Grundgedanke, nicht Funktion, Materialien und Zweck einem Form- oder Stilwillen zu unterwerfen wie etwa beim Bauhaus, sondern die Form aus diesen Bedingungen „erwachsen“ zu lassen, brachte ganz unterschiedliche Ergebnisse hervor. Er ermöglicht sowohl der klassischen Moderne entsprechende, strenge Formen, als auch plastische und biomorphe, die häufiger vertreten sind. Es gibt keine vorgegebenen äußeren Stilmittel. Mittel sind die architektonischen und künstlerischen Gesetze selbst, d. h. Proportionen, plastische Formenvielfalt, Raumgebärden, Farben, Materialcharaktere usw. Diese Regeln wurden von den Vertretern einer organischen Architektursprache sehr unterschiedlich gewichtet bzw. definiert. Vor allem der Ansatz der gesamtheitlichen Sichtweise hat, im Gegensatz zu seinem eigenen Anspruch, zu differenzierten Ergebnissen geführt, indem sich Architekten wie Gaudí, Frank Lloyd Wright oder Hugo Häring gegenüberstehen.


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