Die Orthoepie, auch Orthoepik, (von altgr. orthoépeia: aus ὀρθός orthós, ‚(auf)recht‘, ‚richtig‘, + epeĩn, ‚sagen‘) ist die zur Orthographie analoge Lehre von bzw. Regelung der normierten Standardlautung einer Standardsprache,[1] frei von regionalen Einflüssen (Standardaussprache). Das deutsche Wort dafür ist Rechtlautung, eine Parallelbildung zu Rechtschreibung für Orthographie,[2] da Ende des 19. Jahrhunderts das „näherliegende“ Rechtsprechung bereits als Verdeutschung für Jurisprudenz etabliert war. Die Halbvorsilbe Recht- zeigt dabei (bei beiden Begriffen) an, dass es sich nicht um eine deskriptive, sondern um ein präskriptive Betrachtung der Sprache handelt.