Oskar-Helene-Heim

Oskar-Helene-Heim, ehemaliges Hauptgebäude (2006)

Das Oskar-Helene-Heim war eine der größten orthopädischen Privatanstalten für Kinder und Jugendliche. Es befand sich an der Clayallee, etwa 300 Meter südlich des 1929 eröffneten U-Bahnhofs Oskar-Helene-Heim im Berliner Ortsteil Dahlem. Der Name erinnert an die beiden großzügigen Mäzene, den Industriellen Oskar Pintsch und seine Ehefrau Helene.

1905 auf Initiative von Konrad Biesalski als Verein gegründet und durch unzählige kleine und große Spenden von Berliner Familien unterstützt, entwickelte sich das Oskar-Helene-Heim mit umfangreichen Einrichtungen und Wohnheimen für Körperbehinderte zu einem Zentrum der modernen Pflege von Menschen mit körperlicher Behinderung. Es war international wegweisend und sollte in den folgenden Jahrzehnten Weltruhm erlangen. Am Oskar-Helene-Heim wurden erstmals Techniken der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie erprobt, die noch heute praktiziert werden. Durch den Einsatz des hier praktizierenden Arztes Kurt Huldschinsky verlor die Armutskrankheit Rachitis ihren Schrecken, als er entdeckte, dass sie durch Bestrahlung der Haut mit UV-Licht geheilt werden konnte. Nach fast einhundertjährigem Bestehen schloss im Jahr 2000 das Oskar-Helene-Heim seine Pforten. Trotz massiver Proteste fiel das Traditionshaus den Einsparungen im Gesundheitswesen zum Opfer. Der Name Oskar-Helene-Heim besteht als eingetragener Verein fort. Das leergeräumte Anstaltsgebäude diente zehn Jahre lang als Filmkulisse.[1] Auf dem Gelände des Oskar-Helene-Heims entstand im Zeitraum von 2012 bis 2014 ein Wohn- und Gesundheitsstandort für 130 Millionen Euro.[2] Eine Ringstraße auf dem Areal erhielt den Namen Oskar-Helene-Park.

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen BZ.
  2. Neue Pläne für ehemalige Orthopädie-Klinik, Berliner Morgenpost vom 5. Januar 2012, abgerufen am 5. Januar 2013

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