Osmanische Sprache

Osmanisches Türkisch
تركچه Türkçe
لسان عثمانى lisân-ı Osmânî

Gesprochen in

Osmanisches Reich
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Osmanisches Reich und Türkei bis zur Schriftreform 1928, womit der Übergang in modernes Türkisch begann
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

ota

ISO 639-3

ota

Inschrift (hitabe) an der ehemaligen Meçite-Moschee in Gjirokastra, Albanien

Das osmanische Türkisch (auch Türkei-Türkisch,[2][3][4] türkisch Osmanlı Türkçesi, Eigenbezeichnung تركچه Türkçe und تركی Türkî, ab der Tanzimat mit dem Aufkommen des Osmanismus لسان عثمانى lisân-i Osmânî oder عثمانلیجه Osmanlıca)[5] war jene Ausprägung der türkischen Sprache, die für administrative und literarische Zwecke im Osmanischen Reich verwendet wurde. Osmanisch basiert auf dem Anatolischtürkischen (Oghusisch) und nahm gegen Ende des 15. Jahrhunderts in immer stärkerem Maß arabische und persische Elemente auf.[6] Osmanisches Türkisch war die Amts- und Literatursprache des Osmanischen Reichs, die sich in Anatolien entwickelte, nachdem diese Region ab dem 11. Jahrhundert von Türken (Oghusen) besiedelt worden war, und ist eine Varietät des Westoghusischen.[7]

Die Anwendung des dynastischen und politischen Terminus „Osmanisch“ für die offizielle Sprache des osmanischen Staates war eine der Erneuerungen während der Reformperiode (Tanzimat) ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Staat als Grundlage eines modernisierten osmanischen Staates in der Bevölkerung das Gefühl einer gemeinsamen osmanischen Identität zu fördern versuchte.[8]

  1. Lars Johanson, Éva Csató: The Turkic languages. S. 82 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Klaus Kreiser, Christoph Neumann: Kleine Geschichte der Türkei. 2009, S. 21. Zitat: „[…] die Sprachgruppe des Südwesttürkischen (u. a. Turkmenisch, Aserbaidschanisch, Osmanisch = >>Türkei-Türkisch<<) […]“.
  3. Edith G. Ambros, P. A. Andrews, Çiğdem Balim, L. Bazin, J. Cler, Peter B. Golden, Altan Gökalp, Barbara Flemming, G. Haza, A. T. Karamustafa, Sigrid Kleinmichel, P. Zieme, Erik Jan Zürcher: Artikel Turks. In: Encyclopaedia of Islam. Brill, digitale Edition, Abschnitt II.i Languages – Introduction. Zitat: “[…] The use of the term Turkic for the entire language family, while reserving the term Turkish for the idiom spoken in the area occupied by the Ottoman Empire […] and Turkey, is a contemporary development […]”.
  4. Margarete I. Ersen-Rasch: Türkische Grammatik. Für Anfänger und Fortgeschrittene. S. 1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Celia Kerslake: Ottoman Turkish. In: Lars Johanson, Éva Csató (Hrsg.): The Turkic languages. S. 180.
  6. Korkut Buğday: Osmanisch. S. xvii.
  7. Celia Kerslake: Ottoman Turkish. In: Lars Johanson, Éva Csató (Hrsg.): The Turkic languages. S. 179.
  8. Celia Kerslake: Ottoman Turkish. In: Lars Johanson, Éva Csató (Hrsg.): The Turkic languages. S. 180.

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