Ostfriesische Namen sind Vornamen, die im ostfriesischen Kulturraum gebräuchlich sind. Ausgangsbasis der ostfriesischen Namen sind im Wesentlichen friesische, niederdeutsche, niederländische, hochdeutsche sowie biblische und Heiligen-Namen. Diese Namen (auch die nicht-germanischen) wurden einer intensiven Umgestaltung unterworfen: Namen wurden gedehnt, abgeschliffen, gekürzt, verlängert, Vokale wurden geändert, Namensteile wurden neu kombiniert; dabei gingen die ursprünglichen Namen jedoch nicht verloren, sondern es blieben umgekehrt altgermanische Namen und sogar Namensteile erhalten, die außerhalb Ostfrieslands verschwanden.[1] Die Grenze zwischen männlichen und weiblichen Namen ist bei ostfriesischen Namen äußerst durchlässig; viele Kurzformen sind von vorneherein sowohl männlich wie weiblich, einige Langformen haben sich aneinander angeglichen und geschlechtsgebundene Namen wurden durch Anhängen einer gegengeschlechtlichen Endung oder eines gegengeschlechtlichen Namensteiles moviert. Insgesamt entstand so eine außergewöhnliche Namensfülle; der Namenforscher Manno Peters Tammena hat über 43.000 Namensformen zusammengetragen.[2] Darüber hinaus ist es in Ostfriesland „entsprechend dem dort bestehenden Brauch grundsätzlich zulässig, einem Kind den Familiennamen eines Vorfahren als Vornamen zu geben“.[3]