Der Otto-Kreisprozess (Gleichraumprozess) ist der Vergleichsprozess für den Ottomotor, der nach dem deutschen Erfinder Nicolaus Otto benannten Verbrennungskraftmaschine. Als Thermodynamischer Kreisprozess ist er rechtslaufend, d. h. Wärmeenergie wird in Bewegungsenergie (Arbeit) umgewandelt ( Wärmekraftmaschine).
Die Bezeichnung Gleichraum beruht auf der Annahme, dass die Wärmezufuhr bei gleichbleibendem Volumen (isochor) stattfindet. Dazu im Gegensatz steht der Gleichdruckprozess (auch Diesel-Kreisprozess), bei dem die Wärmezufuhr bei konstantem Druck (isobar) erfolgt. Beide Kreisprozesse eignen sich nicht zur Berechnung der thermodynamischen Verhältnisse in Kolbenmotoren. In der Praxis muss der gemischte Kreisprozess angewandt werden.
Es gab Anfang des 20. Jahrhunderts Gleichraum-Gasturbinen, die den Gleichraumprozess mit zyklischer Verbrennung des Gasgemisches einsetzten. Diese nach seinem Konstrukteur Hans Holzwarth benannten Turbinen brauchten keinen Verdichter. Sie wurden durch die kontinuierlich arbeitenden Gleichdruck-Gasturbinen verdrängt.