Oud

Arabische Oud

Die Oud oder Ud, auch im Maskulinum gebräuchlich (arabisch عود, DMG ʿūd, maskul. Sg., mit Artikel: arabisch العود, DMG al-ʿūd), ist eine zu den Schalenhalslauten gehörende Kurzhalslaute aus dem Vorderen Orient. Als Vorläufer der europäischen Laute kam das ursprünglich wohl in Persien beheimatete Instrument[1] mit der arabischen Expansion im 7. bis 9. Jahrhundert und über die Mauren in Andalusien wie auch über heimkehrende Kreuzfahrer nach Europa. Auch Knickhalslauten in Transkaukasien gehen auf die Oud zurück. Oud bedeutet „Holz“; in jüngster Zeit ist jedoch auch eine Etymologie über persisch rud, „Saiteninstrument“, vorgeschlagen worden.[2] In der heutigen iranischen Musik wird die arabische Laute in persischer Spieltradition auch als بربط / barbaṭ bezeichnet.

Die arabische Laute gilt unter den nahöstlichen Saiteninstrumenten als das flexibelste und dynamischste.[3] Sie ist heute auch in der Volksmusik ein verbreitetes Instrument. Die große Varietät der Spielweisen und Stimmungen machte sie zugleich zu einem wichtigen Instrument der höfischen Musik. Sie wurde als „Fürst der Musikinstrumente“[4] bezeichnet und zu einem beliebten Gegenstand systematischer musiktheoretischer[5] Traktate, wodurch sie in der arabischen Musikkultur allgegenwärtig geworden ist. „Herstellen und Spielen der Oud“ wurde 2022 auf Antrag des Iran und Syriens in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[6]

  1. Ulrich Wegner (1984), S. 153.
  2. Eckhard Neubauer: Music History II. ca. 650 to 1370 CE. In: Encyclopedia Iranica, 20. Februar 2009.
  3. Musical Instruments. In: The Oxford Encyclopedia of Archaeology in the Near East (OEANE), Oxford University Press, 1997.
  4. Ulrich Wegner (1984), S. 150 f. (amīr al-ʿālāt).
  5. Vom 9. bis 13. Jahrhundert verfasst vor allem von al-Kindī, al-Fārābī, Avicenna und Ṣāfī ad-Dīn.
  6. Crafting and playing the Oud. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2022.

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