Para-Romani-Sprachen sind Mischsprachen aus Romani und europäischen Kontaktsprachen wie beispielsweise Englisch oder Spanisch. Während in Para-Romani-Sprachen der Wortschatz des Romani beibehalten wird, wird gleichzeitig Syntax und Morphologie der Kontaktsprache verwendet. Para-Romani entsteht, wenn in Sprachgemeinschaften der Roma das Romani nicht mehr verwendet wird, weil die Kontaktsprache inzwischen dominiert, aber der Romani-Wortschatz weiterhin in Gebrauch ist. Während in älterer Literatur dieses Phänomen als Dialekte oder „Mischdialekte“ des Romani bezeichnet wurde, hat sich in der aktuellen sprachwissenschaftlichen Forschung der Begriff Para-Romani etabliert.[1]
Zu den am besten dokumentierten Para-Romani-Sprachen zählen:[2]
Para-Romani | Eigenbezeichnung | Gebiet | Kontaktsprachen |
---|---|---|---|
Angloromani | řomani čhib | Großbritannien | Englisch a |
Skandoromani | romano | Skandinavien | Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Dänisch, u. a. |
Caló | kalo | Iberische Halbinsel | Katalanisch, Aragonesisch, Kastilisch, Asturisch-Leonesisch, Galicisch, Okzitanisch b |
Erromintxela oder Baskisches Romani | romaničel | Baskenland | Baskisch |
Weitere Para-Romani-Sprachen sind Dortika in Griechenland, die Geheimsprache der Geygelli Yürüks in der Türkei und das auf dem Deutschen basierende Romnisch in Dänemark.[2][4] Drei weitere Para-Romani-Varietäten in Griechenland sind Finikas Romika (in Finikas, Thessaloniki) und zwei in Janina und Konitsa.[5]